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Samstag, den 18. Mai 2024
 
 
 
Auf der ersten Seite des CORCAS

Erklärung des Königreichs Marokkos (gehalten von den Herren Benmoussa und Khalihenna) 

Der erste Teil ist vom Herrn Chakib BENMOUSSA, Innenminister, präsentiert worden, während der zweite Teil vom Herrn Khalihenna OULD ERRACHID, Präsidenten des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten (CORCAS) präsentiert worden ist.



Gepriesen sei Gott allein, Frieden sowie Gruß seien auf den Propheten, seine Familie und seine Gefährten    
Exzellenz, Persönlicher Abgesandter
Geehrte Teilnehmer,
Es ist mir beliebt, im Namen der marokkanischen Delegation, den Geist der Hoffnung und der Erwartung zu begrüßen, der uns Alle in dieser Zusammenkunft, die wir heute abhalten, animiert. Wir kommen folglich zusammen, mit Gottesgnade, unter der Schutzherrschaft der vereinten Nationen und dank unseres gemeinsamen Willens, um über die Frage der Autonomie in der Sahararegion zu debattieren. Wir finden unsere Saharabrüder wieder, denn wir sind effektiv die Mitglieder der gleichen und derselben Familie. Und wenn unsere Wege auch auseinander gehen mögen, für eine Periode, sie werden am Ende unausbleiblich natürlich den Schoss des gnädigen und barmherzigen Mutterlandes wieder integrieren. Sie sind von ihrer Treue gegenüber den sublimen Werten des Islams, gegenüber ihrem Willen, der Logik der Geschichte zu folgen, und von ihrem Glauben an die Unvermeidbarkeit einer gemeinsamen Zukunft angetrieben.

Ich bestehe auch darauf, meinen aufrichtigen Dank seiner Exzellenz Herrn Ban KI-MOON, Generalsekretär der vereinten Nationen, auszurichten, für die aufgebotenen Bemühungen zur Vorbereitung und zur Organisation dieser Zusammenkunft. Ihre Bedeutsamkeit besteht nicht nur in der formellen Abhaltung an sich, sondern auch in der Tatsache, dass Marokko sie als Ausgangspunkt für seriöse Verhandlungen für eine politische Lösung für die Saharafrage, entsprechend der triftigen Resolution des Sicherheitsrates Nr. 1754, betrachtet.

Wir erfreuen uns über diese Gelegenheit, die uns die marokkanische Initiative zur Verhandlung der Autonomie in der Sahararegion eröffnet, um uns nahe stehende Brüder zu begegnen und um gemeinsam, mit Vertrauen und Entschlossenheit, ins Werk der Edifizierung einer verheißungsvollen Zukunft für unsere Region zu setzen. Das marokkanische Volk, insbesondere die Saharabevölkerung, sowie alle Völker des Maghrebs setzen ihre Hoffnung auf diese Zusammenkunft. Seien Wir ihren Aspirationen gewachsen.

Von diesem konstruktiven Willen animiert, das Königreich Marokko hat mit Beflissenheit und mit keinem Zögern der Einladung des Generalsekretärs der vereinten Nationen Folge geleistet. In dem es dieser lobenswerten Demarche beipflichtet, das Königreich erbringt erneut den Beweis seiner Gutgläubigkeit und seines unerschütterlichen Willens, mit den vereinten Nationen sowie mit allen Parteien zusammenzuarbeiten, um zu einer politischen Konsenslösung zu gelangen.

Wir beglückwünschen uns auch der Anwesenheit der zweien Nachbar- und Bruderländer: Algerien und Mauretanien. Wir wenden uns an den Bruder Algerien, das in seinem Territorium einen Teil der Sahraouis beherbergt, um ihm zu versichern, dass es Marokko äußerst aufmerksam auf alle vereinheitlichende und konstruktive Vorschläge, die auf die Unterstützung einer definitiven Beilegung dieses Konflikts und auf die Beendigung eines humanitären Problems in seinem Territorium abzielen, finden wird.

Wir erwarten von Algerien, dass es alles in Bewegung setzt, um einen positiven Beitrag zu den Bemühungen der Beilegung dieses artifiziellen Konflikts zu leisten. Wir rechnen auch mit seiner Neigung, die Weisheit und die Besonnenheit zu privilegieren sowie mit seinem Willen, auf die Bedeutsamkeit dieses historischen Moments zu hissen, vor allem, wenn man weiß, in wieweit das algerische Volk glücklich wäre, sich mit dem marokkanischen Brudervolk zu verschmelzen, damit uns, durch die Bande der Brüderlichkeit, der Zusammenarbeit und der guten Nachbarschaft vereinigt, die Geschichte Tür und Tor öffnet und damit wir unsere Zukunft umformen und unserem Schicksal Herr werden können.

Wir insistieren auch darauf, den Ausdruck unserer Dankbarkeit und unserer Würdigung gegenüber der mauretanischen Delegation auszurichten, umso mehr, da der Bruder Mauretanien immer danach bestrebt ist, die Ansichtspunkte näher zu bringen. Wir erfreuen uns über die uralten Bruderbande, die uns mit seinem Volk, zu sehr seinen authentischen Werten angebunden, vereinigt, sowie über die Beziehungen der Zusammenarbeit, des Einvernehmens, der Solidarität und der guten Nachbarschaft, die seit eh und je zwischen uns existieren.

Exzellenz, Persönlicher Abgesandter
Geehrte Teilnehmer 
Wir wohnen dieser historischen Zusammenkunft bei, vom Vertrauen, von der Entschlossenheit und von der Gutgläubigkeit animiert, um ja der Recherche nach einer politischen Konsenslösung zu sagen, die den alleinigen Weg konstituiert, um zu einer realistischen und definitiven Beilegung für diesen Konflikt zu gelangen,, weit vergeblicher Versuche der Auferweckung obsoleter Vorschläge, Vorschläge, die sich dem Sicherheitsrat und den vereinten Nationen, den sukzessiven Generalsekretären dieser Organisation und ihren persönlichen Vertretern nach als unanwendbar herausgestellt haben und die zwangsweise zu einem Versinken der Verhandlungen und definitiv zu einer neuen Sackgasse führen können.

In Wirklichkeit, trotz der lobenswerten und der anhaltenden Bemühungen, die aufgeboten wurden, es ist den vereinten Nationen nicht möglich gewesen, zu einer realistischen Lösung zu gelangen. Was bedauernswerterer ist, liegt darin, dass die vereinten Nationen in ihren multiplen Resolutionen festgestellt haben, dass diese Frage in der Sackgasse steckte. In der Tat, die Organisation der vereinten Nationen hat deutlich und mit Überzeugung etabliert, dass der Beilegungsplan 1991 unanwendbar war und dass der Rahmenabkommen 2001 sowie der Friedensplan 2003 wirkungslos sind infolge der Auseinadersetzungen zwischen den Parteien.

Hinsichtlich dieser Blockade, die unendlich auf Kosten der Einheit, der Stabilität und des Wohlstandes der Völker der Region fortzubestehen drohte, und in Beantwortung der differenten Aufrufe der vereinten Nationen sowie zahlreicher Bruder- und Freundsländer, Marokko hat mit Courage und mit der Einstimmigkeit der Nation beschlossen, einen anderen Lösungsweg vorzuschlagen, in dem es im letzten April „eine Initiative zur Verhandlung eines Autonomiestatuts in der Sahararegion“ unterbreitet hat. Es ist ein Kompromissvorschlag, worauf das Königreich große Hoffnungen setzt und wofür er enorme Bemühungen aufgeboten hat.

Seinem Ruf als verantwortliches und ausgeglichenes Land treu, Marokko hat, um diesen Vorschlag zustande gebracht werden zu sehen, große Konzessionen und immense Aufopferungen eingewilligt, und ist in dieser Hinsicht einer zivilisierten für die historischen verwegenen Versöhnungen typischen Demarche nachgegangen, die es realisiert hat und wovon es großen Stolz zieht. Diese Versöhnungen, denen die internationale Gemeinschaft und die demokratischen Kräfte Ehre gegeben haben, sind mit dieser Initiative gekrönt worden, die den einstimmigen Willen der Marokkaner übersetzt, ein neues, demokratisches und modernes Marokko aufbauen zu wollen.

Diese Demarche gutheißend, der Sicherheitsrat hat sich in seiner Resolution 1754 „der seriösen und glaubwürdigen Bemühungen Marokkos, um eine Beilegung vorwärtszutreiben“ beglückwünscht. Diese neue von der marokkanischen Initiative freigesetzte Dynamik hat den Sicherheitsrat dazu veranlasst, die Parteien einzuladen, Verhandlungen aufzunehmen. Überdies, der Sicherheitsrat, um diese gescheite Orientierung zu untermauern, fügt in seiner Resolution hinzu, dass diese Verhandlungen „die Entwicklungen der letzten Monaten“ in Rücksicht zu nehmen haben.

Was aber „diese Entwicklungen“ bedeuten können? Sie resümieren sich, den einflussreichen Mächten und den differenten Komponenten der internationalen Gemeinschaft nach, in der marokkanischen Initiative, die nach einem Prozess der seriösen Vorbereitung und der breiten und tiefen Konsultationen auf der lokalen, nationalen und internationalen Ebene, demokratisch, und gemäß einer globalen und integrierten Annäherungsweise, präsentiert wurde, die über die Versöhnung zwischen den Söhnen des Vaterlandes aus der Sahara erlauben wird, eine strategische Vision für die gesamte Region freizumachen.

Die Wahrheitsuhr hat das Ende des Zauderns, der Ausflüchte, der Verkrampfungen, der Unverträglichkeiten, der Manövrierungen und der tendenziösen Interpretationen geläutet. In der Tat, die Resolution 1754 des Sicherheitsrates, die eine Trennung mit den bisherigen Resolutionen konstituiert, stellt den neuen und alleinigen Referenzrahmen dar.  Die internationale Gemeinschaft verpflichtet uns dazu, zu verhandeln und uns mit einander zu verstehen, um ihre gutgläubige Inwerksetzung sicherzustellen. Die Resolution fixiert deutlich den Rahmen der Verhandlungen, der Konsens ist der Mittel davon und das Objektiv besteht darin, zu einer politischen gerechten und definitiven Konsenslösung zu gelangen, die die Selbstbestimmung vorsieht.

Eine politische Lösung: Sie impliziert, dass der Gebrauch der Gewalt und der Drohung sowie auch der Rückgriff auf die Gewalttätigkeit und auf die Einschüchterung in jeglicher Form ausgeschlossen werden. Marokko, seinerseits, hat sich dessen auch in seinen Krisemomenten nicht bedient. Wenn es, in allen Umständen, den Beweis der Weisheit, der Besonnenheit und der Geduld erbringt, denn es ist davon überzeugt, dass eine Auseinandersetzung, die Unruhe in den brüderlichen Beziehungen stiftet, auf keinem Fall durch Gewalt gelöst werden darf. Auf jedem Fall, Marokko bleibt zu sehr den internationalen Vereinbarungen angebunden und ruft zur Beilegung der Konflikte anhand friedlicher Mittel auf. Darüber hinaus, die politische Lösung, wozu wir bereitwillig sind, mit dem Sicherheitsrat zusammenzuarbeiten, impliziert auch, über die Vorschläge der vorherigen Lösungen hinauszugehen und sie auszuschlagen, die die Erfahrung die Sinnlosigkeit und die Unanwendbarkeit bestätigt haben.

Eine Konsenslösung, die keinen freien Raum für individuelle Lösungen zulässt, und die Marokko dazu bewogen hat, seine Initiative als Basis und nicht als Finalität der Verhandlung vorzuschlagen. Dies impliziert auch, dass ein Einvernehmen über die Lösung interveniert, bevor man in die Details hineingeht.

Eine gerechte Lösung, in der es weder Sieger noch Besiegte gibt, anstatt einer Lösung, in der die Spannung fortdauert; eine unwiederbringliche Lösung, die uns erlauben wird, die wahrhaftigen Probleme der aufsteigenden Generationen im Bereich der Einheit, der Demokratie und der Entwicklung anzugreifen; eine Lösung, die die Selbstbestimmung in ihrer modernen und deutlich geäußerten Form garantiert, da nun sie vorsieht, die Einheit der Staaten und die territoriale Integrität ihrer Territorien vor jeglicher Zerteilung und vor jeglicher Partition zu beschützen. Und dies ist die vereinbarte Autonomie.

In der Tat, die Initiative und die Resolution des Sicherheitsrates haben einen Wendepunkt konstituiert, der von der Anerkennung der historischen Wahrheit, des politischen Realismus und der Verbundenheit mit der internationalen Legalität markiert ist. In seiner Konzeption der Verhandlungen, das Königreich Marokko wird sich der Verpflichtung der Seriosität und der Glaubwürdigkeit unterziehen, die ihm von allen zugetraut sind. Es wird sich, in Gutgläubigkeit, in einem Aufgeschlossenheitsgeist, widmen, alle Erfolgsvoraussetzungen sicherzustellen. Es versichert seine völlige und positive Bereitwilligkeit, eine Lösung für diesen Konflikt, der zu sehr andauert, zu finden und inspiriert sich dabei von dem konstruktiven Geist, der seiner Initiative vorausgekommen ist.

Exzellenz,   Persönlicher Abgesandter,
Geehrte Teilnehmer
Die marokkanische Initiative ist kein feststehender, kein unabänderlicher oder heiliger Vorschlag, der keiner Debatte unterliegt. Es handelt sich im Gegenteil um eine offene vervollkommnungs-, bereicherungs-und vervollständigungsfähige Initiative im Rahmen der Konsensverhandlungen. Wir erneuern also unsere Bereitwilligkeit, sie zu erörtern, in dem Masse, wie sie die geeignete Basis für eine politische definitive der internationalen Legalität und dem Prinzip der Selbstbestimmung konforme Lösung zur Verfügung stellt, wie es von den Resolutionen der Generalversammlung definiert ist und in der internationalen Praxis bestätigt ist.

In Wirklichkeit, und wie es die Resolution des Sicherheitsrates erwähnt, allein der verhandelte Abkommen wird die Modalitäten der Selbstbestimmung übersetzen. In diesem Rahmen, die Autonomie, wie sie in den demokratischen Regimes und im zeitgenössischen Recht angewandt ist, sowie die historischen rechte und die heiligen Bande, die zwischen Marokko und seiner Sahara existieren, konstituieren einen geeigneten Instrument für die Ausübung dieses Rechts, das Marokko inständig herbeiwünscht. Besser noch, das Königreich erfährt einen demokratischen Aufschwung, der es dazu habilitiert hat, davon einen sinnvollen Gebrauch zu machen, der den Besonderheiten Marokkos und der Region adaptiert ist, dies im Rahmen der Souveränität des Königreichs, seiner nationalen Einheit und seiner territorialen Integrität, die unverhandelbar ist. In der Tat, die Sahara, ihre Stämme und ihr Territorium konstituieren fundamentale Zusammensetzungselemente der einheitlichen marokkanischen Identität, die dazu geführt hat, dass Marokko sich Generationen hindurch nicht von seiner Sahara abgewandet hat.

Überdies, es ist eine Initiative, die voll und ganz die internationalen Standards zufrieden stellt. So, die breiten Kompetenzen, die sie der Sahararegion gewährt, werden allen Saharastämmigen und allen Bewohnern dieser Region erlauben, ihre Zukunft im Rahmen eines einheitlichen und solidarischen Marokkos im Griff zu bekommen. Sie steht in Harmonie mit dem neuen Gesellschaftsprojekt Marokkos, das seine Majestät Mohammed VI, möge Gott ihm beistehen, leitet, des Marokkos der Demokratie und der Menschenrechte, des Marokkos der Modernität und der Menschenentwicklung, eines Marokkos, das der regionalen Entwicklung zugewandt ist.

In dieser Hinsicht, der marokkanische Vorschlag garantiert allen Sahraouis, seien sie innerhalb seien sie außerhalb des Territoriums, einen Platz, der ihre Würde beschützt, und ihnen eine völlige Bürgerschaft sicherstellt. Besser noch, sie werden die Möglichkeit haben, in voller Freiheit, eine Rolle ersten Rangs innerhalb der differenten Organe der autonomen Region, insbesondere innerhalb der Institutionen und der Strukturen ihres Vaterlandes, Marokkos, zu übernehmen.
 
Es handelt sich, außerdem, um eine Initiative des Friedens, des Aufrufs zu der globalen Versöhnung, zu der Festigung der Bruderschaftsbande und zu der Zusammenführung der Familien und der Stämme. Marokko fordert zu konzertierten Aktionen auf, damit die Unruhestifter und die wahren Gewinnler der Antagonismen nicht mehr sich einmischen können und sich nicht mehr zwischen den Mitgliedern der gleichen Familie zwischenschalten. Diese Initiative bietet auch eine wertvolle Gelegenheit an, um den Qualen und der Vertreibung der Bevölkerung, welche hart von der Trennung und der Entbehrung mitgenommen ist, ein Ende zu setzen.

In dieser Hinsicht, Marokko, durch diese Initiative, bleibt gewilligt, seine Söhne mit offenen Armen zu empfangen, und erneuert seine Bereitschaft, eine historische Versöhnung zwischen allen Sensibilitäten der  Söhne der Sahara zu realisieren. In der Tat, die Autonomie, Gegenstand des Konsenses, ist so beschaffen, ihnen zu erlauben, ihr Schicksal im Griff zu bekommen, anhand der Adoption eines definitiven Abkommens, der von einem Referendum sanktioniert ist.

Exzellenz, persönlicher Abgesandter
Geehrte Teilnehmer,
 Mehr als dreißig Jahre sind vergangen worden. Der nationale, regionale und internationale Kontext hat sich verwandelt. Marokko hat, seinerseits, auf allen Ebenen eine Evolution erfahren. Die Welt ist aus dem kalten Krieg herausgekommen, von dem der vorliegende Konflikt eines seiner perversen Effekte konstituiert. Es ist also von nun ab notwendig, sich der Welt von Heute zu eröffnen und sich dafür zu verwenden, die neuen Herausforderungen zu meistern, die die Erfordernisse der Demokratie und des Respekts der Menschenrechte und der Menschenwürde sowie der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, der maghrebinischen Integration, der Stabilität und der Sahel- und Mittelmeerzusammenarbeit, des Schutzes des Friedens und der Sicherheit auf der internationalen und regionalen Ebene gebieten.

Sich diesem Weg unterziehend, in seiner internen und auswärtigen Politik, das Königreich Marokko ist der Tragweite dieser Herausforderungen und dieser Einsätze bewusst und hat nicht die Absicht, weder in sich zu gehen, noch die Region in einer gefahrenträchtigen Sackgasse einzumauern. Im Gegenteil, das Königreich ist davon überzeugt, dass die Ära der Dogmatismen ein für alle Mal um ist, seit dem Fall der Berliner Mauer. Es ist davon überzeugt, dass alle Ideologien, deren illusorische und utopische Charakter unwiderruflich von der Geschichte verurteil worden ist, vor die Straßenwalze der Globalisierung zusammenbrechen. Achten wir darauf, die Verabredung nicht zu versäumen, die erfordert, starke Koalitionen zu bilden, die Herausforderungen der Demokratie und der Entwicklung zu meistern und den terroristischen Gefahren, die drohen, auf die Welt besonders nach dem 11. September 2001 hereinzubrechen, zu begegnen.

Der Prozess der Verhandlung, die wir heute anschneiden, stellt uns vor unsere Verantwortungen gegenüber den zukünftigen Generationen, die alle von diesen Fragen unbescholtene Gewissenhaftigkeiten interpellieren:

Möchte man das Menschendrama, das unsere Sahraouibrüder in den Lagern erleiden, sich verschlimmern und sich verschlechtern lassen? Sicher nicht! Wir dürfen nicht damit einverstanden sein! Dagegen, wir möchten Sie in Ihrem Vaterland leben sehen, sich voll und ganz Ihrer Freiheit, Ihrer Würde und aller Bedingungen der völligen Bürgerschaft erfreuend.

Möchte man die Spannungen in der Region verschärfen und so den Weg für die Balkanisierung mit all den Risiken der Ansteckung freimachen, sodass sich alle Völker und alle Stämme der Region den Finger verbrennen könnten und so dass Zwietracht und Uneinigkeit gesät werden? Wir bestehen darauf, im Gegenteil, sie gegen die Gefahren der Zerteilung und der Instabilität zu impfen und ihre Einheit in dieser Periode, wo sich starke Koalitionen herausbilden, zu besiegeln.

Soll man mit gefesselten Händen dasitzen, gegenüber dem Anstieg der Gefahren des organisierten Verbrechens und des Terrorismus? Oder ist es notwendig, unser Land vor diese Gefahren, die weder Vaterland noch Religion haben, zu beschützen? Die Sicherheit und die Stabilität Marokkos sowie die Sicherheit und die Stabilität seiner Nachbarn und der ganzen Region konstituieren ein untrennbares Ganzes.

Die Zukunft ist die Zukunft der Versöhnung und des Friedens sowie der regionalen Zusammenarbeit, die den Weg für die Edifizierung der Union des arabischen Maghrebs mit ihren fünf Mitgliedern freimacht, dies in Entsprechung des Geistes und des Sinnes des Abkommens von Marrakesch betreffs der Schaffung der UAM, die für das Königreich Marokko eine strategische unumgängliche Wahl konstituiert. Die Zukunft diktiert auch die Verstärkung der afrikanischen Solidarität und die Verfestigung der etablierten Beziehungen mit den Partnern  der Region.

Wir sind dem langen und dem kniffligen Weg bewusst, den wir durchqueren müssen. Aber, wir sind fest entschlossen, bis zu seinem Ende zu gehen, von einem konstruktiven Geist, von dem Willen, den Weg der Weisheit und der Vernunft zu privilegieren, animiert, und eine prospektive der Zukunft zugewandte Demarche adoptierend. Wir lassen uns nicht von den Manövrierungen, von den Intrigen und von den Provokationen beirren. Unser Festhalten am Gründungsabkommen von Marrakesch und an der Brüderlichkeit ist so stark, damit wir uns nicht diesen Provokationen nachgeben. Marokko, unter der Führung seines Königs, Amir Al Mouminine, und in der Einstimmigkeit all seiner Komponente und all seiner wirkenden Kräfte, ist felsenfest davon überzeugt, dass diese Objektive realisierbar sind. Die heute unseren Brüdern aus den Sudprovinzen des Königreichs, all unseren Nachbarn und all unseren Brudervölkern ausgestreckte Hand ist aufrichtig und gutgläubig. Sie leitet aus keinem trockenen Kalkül her.

Wir strecken dieselbe Hand unseren algerischen Brüdern aus, die wir hoffen, begreifen, in wie weit die Marokkaner stark ihren Konstanten und ihren heiligen Werten angebunden sind, in erster Linie der nationalen Einheit des Königreichs, seiner territorialen Integrität und seiner Souveränität. In dieser Hinsicht, wir sind äußerst darüber besorgt, die Hand ausgestreckt unseren Brüdern zu halten, und dies wie auch die Hindernisse des Parcours sein mögen. Also, engagieren wird uns, im Konzert, Hand in der Hand, um ins Werk zu setzen.

Heute, das Königreich Marokko hat die Absicht, die vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft als Zeugen seines solennen Engagements zu nehmen, sich, mit einem konstruktiven Kompromissgeist, aber auch mit einer unerschütterlichen Überzeugung und mit Entschlossenheit, in verantwortlichen Verhandlungen zu engagieren, um zu einer politischen definitiven Konsenslösung zu gelangen. Dies sind eine Treuegage gegenüber den unvergänglichen Brüderlichkeitsbanden, die uns vereinigen, sowie das Kennzeichen eines Adaptierungswillens an die Unvermeidbarkeit einer kommenden Integration.

Um dies zu bewerkstelligen, Marokko rechnet mit Ihrer Unterstützung und mit Ihrer Weisheit, Exzellenz Persönlicher Abgesandter, sowie mit dem aufrichtigen Willen, der seine Exzellenz den Generalsekretär der vereinten Nationen, den Sicherheitsrat und die einflussreichen internationalen Mächte animiert. Es hegt die Hoffnung, dass die Parteien diese Gelegenheit wahrnehmen werden, um in einem aufgeschlossenen Geist, in einem Geist der Versöhnung und der Sanftheit, so viele fundamentale Werte, die unsere islamische Religion großschreibt, zu agieren. Was wir definitiv anvisieren, liegt darin, diesen unumgänglichen Prozess zum Erfolg zu bringen. Dafür, wir sind bereitwillig, ins Werk zu setzen, im Konzert mit den anderen Parteien, und alle erforderlichen Initiativen und Entscheidungen zu ergreifen, um die Inwerksetzung der verwegenen Autonomieinitiative sicherzustellen. Wir werden dafür mit einem Verpflichtungsgeist und mit einer so vielen Standhaftigkeit verwenden, voll den Erfordernissen des Moments bewusst, und den Beweis der Seriosität und der Glaubwürdigkeit erbringend, die die marokkanische Initiative zur Verhandlung des Autonomiestatuts in der Region der marokkanischen Sahara markiert haben.

Ich sage: die Verhandlung, dann den Kompromiss und zum Schluss den politische Abkommen. Einen definitiven  Abkommen im Rahmen der vereinten Nationen im Hinblick auf die breite Autonomie und nichts anderes als die Autonomie, die die Besonderheiten und die lokalen und nationalen Konstanten berücksichtigt und die den internationalen Standards im Bereich der Demokratie, und der internationalen Legalität in ihrer reellen Bedeutung, die uns heute vereinigt, entspricht.

Es handelt sich also um eine historische Gelegenheit, die die Aufmerksamkeit der Welt auf uns fokalisiert. Also, seien wir den Erwartungen der Brudervölker des Maghreb, unserer Freunde und der gesamten internationalen Gemeinschaft gewachsen, angetrieben von der tiefen Überzeugung, dass wir auch unserer historischen Verantwortung gewachsen sein sollen.

„Herrgott, entscheide zwischen uns, denn du bist der Geschickteste unter denen, die entscheiden“. Wahrhaftig ist das Wort Gottes.

Wassalamou alaikoum warahmatoullahi wabarakatouh.

Zweiter Teil, vom Herrn Khalihenna OULD ERRACHID, Präsidenten des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten, präsentiert
Exzellenz Persönlicher Abgesandter des Generalsekretärs der vereinten Nationen
Geehrte Teilnehmer,
Ich beehre mich, das Wort zu ergreifen, als Mitglied der marokkanischen Delegation und in meiner Eigenschaft als Präsidenten des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten, Instanz, die den wirkenden Kräften der Sahara mit all ihren Kategorien und Sensibilitäten, eine Repräsentativität sicherstellt, ihrer Geschichte, ihren Traditionen und ihren Werten würdig, aus Treue und aus Aufrichtigkeit, auf ein uraltes Erbe beruhend.

Dieser Rat ist Teilhaber in diesem historischen Hauptwendepunkt, der dank der Bemühungen und der Demarchen erreicht wurde, mit dem Ziel, zu einer auf die Versöhnung und auf den Kompromiss stützenden Lösung für die Saharafrage zu gelangen.

Es ist auch ein Glücksumstand für mich, die Gelegenheit zu haben, direkt die Meinung einer Mehrheit darzustellen, der kaum und selten die Möglichkeit gegeben wurde, frei zum Ausdruck zu bringen, was sie denkt und ihre Stimme innerhalb der vereinten Nationen und bei der internationalen Gemeinschaft verlauten zu lassen.

Der Moment, den wir heute erleben, präsentiert, für uns, eine wertvolle historische Gelegenheit.

Aus diesem Grund, wir dürfen nicht versäumen, diese direkte brüderliche Zusammenkunft wahrzunehmen, um definitiv dieses Problem beizulegen, das in eine Sackgasse gemündet ist. In der Tat, die nationale, regionale und internationale Konjunktur ist mehr denn je dazu gewogen, ein Ende den Qualen der Unserigen in den Lagern, sowie der Zerrissenheit der Familien zu setzen und auf dem Weg einer wahrhaftigen Versöhnung vorwärtszuschreiten.

Dies ist sicher der reelle Ausgangspunkt eines effektiven, ehrlichen und aufrichtigen Prozesses, der in der Lage ist, die Herzen und die Geister zu beruhigen und die Adhäsion aller um eine Lösung einzuholen, die Freude und Jubel des Wiederfindens zwischen den Söhnen der Sahara mit sich bringen wird; Umso mehr, da nun sich die Sahara beträchtlich dank des Prozesses der wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Entwicklung und dank der Verankerungsdynamik, die sie erfährt, entpuppt hat.

Die Sahara von heute ähnelt in nichts der Sahara, die aus der kolonialen Periode geerbt wurde. In der Tat, dank der vielseitigen Veränderungen, die ihre Bevölkerung, ihre Gemeinschaft und ihr Territorium durchlaufen sind, sie ist heute mehr denn je, bestens darauf vorbereitet, eine Region günstig für Versöhnung zu werden, die über alle Wunden der Vergangenheit hinweggeht.

Da nun ich selbst einer der Söhne der Region bin, der nah allen Entwicklungen der Saharaangelegenheit nachgefolgt ist, ich darf versichern, dass das Studium dieser Frage Objektivität und Realismus sowie die Berücksichtigung der unantastbaren Realität erfordert, die diese Region kennzeichnet, insbesondere der heiligen Bande der Beia, die Jahrhunderte hindurch die Bevölkerung der Region Marokkos mit den glorreichen Königen vereinigt hat.

Aus all diesen Gründen, und während mehr als 32 Jahren, es ist der internationalen Gemeinschaft und den Beobachtern, seien sie nah oder weit, gelungen, Licht darüber aufzukommen, dass alle Versuche, alle Annäherungsweisen und alle Pläne, die diese Bande ausgelassen haben, mit Misserfolg gekrönt wurden. In der Tat, es ist das unvermeidliche Schicksal aller Pläne und aller Versuche, die nicht diese tiefen Bande, stark in den Herzen der Saharabevölkerung verwurzelt, berücksichtigten.

Auch schätzen wir ein, dass die geeignete Lösung für diese Angelegenheit in der historischen Initiative besteht, die seine Majestät König Mohammed VI, möge Gott ihm beistehen, vorgebracht hat, und die die Mitglieder des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten mit der erforderlichen Seriosität und im Rahmen einer wahrhaftigen partizipialen demokratischen und transparenten Demarche debattiert haben. Das Objektiv lag darin, ein Projekt auszuarbeiten, das imstande ist, eine von allen akzeptierte Kompromisslösung zu sein.

Es handelt sich in der Tat um die alleinige realistische und anwendbare Lösung, die sich für die Beilegung der Saharafrage lohnt. Ohne die geringste Zweideutigkeit, sie garantiert dem Königreich Marokko den Respekt seiner Souveränität und seiner territorialen Integrität und erkennt zugleich explizit, ehrlich und konkret, den Söhnen der Sahara, dass wir sind, unsere politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen rechte, sowie das legitime Recht, selber, unter der Souveränität des Königreichs Marokko, unsere Angelegenheiten zu verwalten an.

Es ist auch diese Lösung, die den Völkern des Maghrebs erlauben wird, die Edifizierung der Union, die sie inständig herbeiwünschen, wiederanzukurbeln.

Das Autonomieprojekt, zu dem die Söhne der Region ihren direkten und demokratischen Beitrag geleistet haben, enthält in sich alle Elemente des Erfolgs. In der Tat, es sieht alle Institutionen und alle Mechanismen vor, die den Söhnen der Region, die wir sind, ermöglichen werden, ohne Ausnahme, ihre Zukunft im Griff zu bekommen. Dies wird dank der Einrichtung eines Sahararegierungsorgans, eines demokratisch erwählten Saharaparlaments, eines lokalen Justizapparats und der erforderlichen Strukturen und Mittel zum guten Funktionieren der Institutionen möglich sein.

Mit dieser Initiative als Plattform, wir verfügen über einen breiten Rahmen und über einen bedeutsamen Spielraum, um alle Bestimmungen zu verhandeln und um deren Inhalt anhand Ihrer konstruktiven Vorschläge zu verbessern.

Diese Initiative, universell als seriös, glaubwürdig und erstmalig anerkannt, garantiert eine rasche Lösung der   Frage und setzt definitiv dem Konflikt in den besten Fristen ein Ende. Unsere Bevölkerung, die internationale Gemeinschaft sowie die Völker der Region hegen hinsichtlich dieser Zusammenkunft Aspirationen, so dass wir über keine andere Wahl verfügen, als uns den Erforderungen des Moments gewachsen zu werden, und der Gelegenheit, die sich uns anbietet, und die Niemand das Recht hat, zu vergeuden, ihren richtigen Wert beizumessen, umso mehr da sie die Söhne der Sahara betrifft, die lange Abwarten, versäumte Verabredungen und irrealistische Pläne gebüßt haben.

Unsere Leute wollen eine Lösung, in den Lagern oder auch sonst woanders wissen sie treffend, dass die alleinige mögliche Lösung in dieser Initiative residiert, die auf keinem Fall von unseren Brüdern der Front Polisario als Niederlage oder als Konzession aufgefasst werden soll. Sie sollen im Gegenteil darin einen Sieg sehen, der das, wofür sie 32 Jahre lang gekämpft haben, gekrönt hat, umso mehr, da nun sie ihnen alles, wonach sie in ihrem Kampf suchten, nämlich nach der Versöhnung, dem Konsens und der effektiven Realisation der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Errungenschaften, garantiert. Der Gegenstand des Kampfes ist nicht der Kampf an sich, aber der Kampf, um zu greifbaren Errungenschaften zu gelangen. Überdies, die Optionen sind wenig zahlreich:
Die erste besteht darin, eine mögliche, realistische und geeignete Lösung zu wählen, eine Lösung, die in Phase mit den unternommenen Demarchen der vereinten Nationen steht, um eine politische Konsenslösung zu finden, die in der Autonomieinitiative residiert, welche in mehr als einer Hinsicht als eine Selbstbestimmung mittels des Konsens, des Kompromisses und der gegenseitigen Konzessionen, die die Grenzen der Ansprüche herabsteigen lässt, betrachtet.

So, kommt mir die Meinung der erdrückenden Mehrheit der Sahraouis vor. Wonach sie aspirieren und was sie inständig herbeiwünschen. Die Unterzeichnung, die Seligkeit und der kollektive Sieg sollen heute intervenieren.

Was die zweite Option anbetrifft, sie ist negativ und nihilistisch. Niemand freut sich darauf und sie entspricht den Interessen keiner Person. Im Gegenteil, sie ist Trägerin des Unglücks für unsere Region und darf nur die Spaltungen und die Qualen für unsere Bevölkerung anstacheln.

Marokko, unter der Führung seines Königs, Amir Al Mouminine, in der Einstimmigkeit all seiner Komponente, all seiner Sensibilitäten und all seiner wirkenden Kräfte, lädt Sie inständig dazu ein, sich auf das Niveau dieses historischen Moments hinaufzuhissen, der uns die verwegene Autonomieinitiative anbietet.

Das Königreich Marokko, uralter Staat, von dem die Sahraouis den Schlussstein vier zehn Jahrhunderte hindurch seit der Herausbildung der marokkanischen Staatsnation ausgemacht haben, die auf den Islam und auf das Monarchieregime beruht, ruft Ihren Herz und Ihren Geist auf und rechnet mit der patriotischen Fiber in Ihrem allertiefsten Innern, um ein einheitliches, demokratisches und aufblühenden Marokkos aufzubauen.

Meine Brüder der Front Polisario, ich wende mich an Ihre Weisheit, Ihre Besonnenheit und an Ihre Bemühung, den richtigen Weg einzuschlagen und gemäß den besten Bestimmungen zu agieren, um geeignete realistische und äußerst ehrenhafte Entscheidungen zu treffen, Entscheidungen, die Glück für jeden Heim und für jeden Saharazelt mit sich bringen werden, die jedes Kind, jeden Jugendlichen, jede Frau oder auch jeden Greis, wo sie sich befinden mögen, mit Freude überfüllen werden. Sie werden so einen Impuls unserer Region gegeben haben, damit sie entschlossen vorwärtschreitet, geleitet von einer prospektiven verheißungsvollen Vision, Trägerin aller Segnungen für die gesamte Region. Enttäuschen Sie nicht die Hoffnungen, die die Unserigen in uns gesetzt haben.

„Wenn Gott Gutes in eueren Herzen erkennt, er wird euch bessere Sachen gewähren, als die Sachen, die euch entzogen wurden“.

Wassalamou alaikoum warahmatullah wabarakatouh.
(Nichtoffizielle Übersetzung)

 

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