In einem in der Zeitung „Dakartimes“ veröffentlichten Artikel bekräftigte der senegalesische Experte, dass das WFP die Veruntreuung und den Verkauf von Lebensmitteln aus der humanitären Hilfe auf den Märkten der algerischen Stadt Tinduf außerhalb der Lager und in den Nachbarstaaten unwiderlegbar aufgezeigt habe, obwohl die Lagerpopulation unter entsetzlichen Bedingungen ausharre, die von chronischer Unterernährung, im Besonderen bei den Frauen und bei den Kindern, ausgeprägt sind.
„Noch schwerwiegender ist, dass das WFP aufs Neue seine Besorgnis über die fehlende Verzeichnung und Zählung der Population der Lager Tinduf und über die Hinterziehungsmöglichkeiten zur Sprache gebracht hat, die diese einzigartige Situation auslöst“, bereute er, feststellend, dass dies ebenfalls eine Ausnahmssituation in aller Welt in Bezug auf das humanitäre Völkerrecht ist, da diese Bevölkerungsgruppe seit fast 50 Jahren niemals als Flüchtlinge identifiziert noch verzeichnet wurde, was ihr etliche vermöge des Übereinkommens vom 28. Juli 1951 sichergestellten Rechte in Bezug auf den Status von Flüchtlingen vorenthalten hat.
Der Direktor von Cispaix mit Sitz in Dakar präzisierte, dass der Bericht überdies auf die Unmöglichkeit für die spezialisierten UNO-Agenturen verwies, ungehinderten Zugriff auf die Lager Tinduf gewährt bekommen zu dürfen, die interne Kontrolle der Umverteilung der humanitären Hilfe durch die Front Polisario“ als von Natur aus voreingenommene Kontrolle relativierend.
In diesem Zusammenhang bekräftigte er, dass diese vonseiten Algeriens diesen Milizen abgetretene Kontrolle über die Umverteilung der humanitären Hilfe Bestandteil des umfassenderen Rahmens der rechtswidrigen Übertragung der Befugnis über die Lager Tinduf dem humanitären Völkerrecht nach an eine bewehrte Separatistengruppe, welche enge Vernetzungen zu terroristischen in der Sahelzone operierenden Gruppen unterhält.
Die lukrativen Möglichkeiten, die durch die systematische Veruntreuung der humanitären Hilfe vonseiten der Anführer der Front Polisario zustande kämen, ermöglichen ihnen somit, einen luxuriösen Lebensstil aufrechterhalten zu dürfen, auf die Rechnung der europäischen Steuerzahler und auf die Rechnung der Frauen und der Kinder der Lager Tinduf, den Qualen einer chronischen Anämie ausgeliefert, erklärt der senegalesische Politikwissenschaftler, die Erinnerung daran wachrufend, dass das Amt für Betrugsbekämpfung der Europäischen Union (OLAF) lange zuvor in einem in 2015 veröffentlichten Bericht auf die methodische Hinterziehung der mehr als vier Jahrzehnte hindurch den Saharwis bestimmten humanitären Hilfe verwiesen hatte, die in den Lagern Tinduf auf algerischem Gebiet sequestriert wurden und werden.
Dieser Bericht, der auf einer von OLAF durchgeführten Untersuchung beruht, stellt die Verantwortung Algeriens, eines aktiven Komplizen bei der Hinterziehung dieser Hilfe, klar heraus, die normalerweise startet, sobald sich die Fracht im algerischen Hafen Oran einfindet, fuhr er fort, feststellend, dass diese Veruntreuungen in anderen Inspektionsberichten des Büros des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen sowie anderer zwischenstaatlicher und nichtstaatlicher Organisationen beschieden wurden und werden.
Das Europäische Parlament, das seinerseits eine Resolution verabschiedet hatte, in der es hieß: „Algerien hätte eine Steuer in Höhe von 5% auf diese Hilfe erhoben und Anträge des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in 1977, 2003 , 2005 und 2015 auf eine Zählung der Flüchtlinge abgelehnt habe“, stellte der Professor Aidara fest, darauf verweisend, dass die Resolution die EU überdies dazu aufforderte, den Einsatz der europäischen humanitären Hilfe vonseiten der Front Polisario bezogen auf 2015 unter die Lupe nehmen zu haben.
Der senegalesische Experte verwies darauf, dass der Bericht des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, in 2021 auf die Veruntreuung von Geldern und der Nahrungsmittelhilfe für die von der Front Polisario sequestrierte Population aufmerksam gemacht hatte, hinzufügend, dass etliche Resolutionen des Sicherheitsrates bezogen auf 2011 Algerien dazu aufgefordert hatten, die Volkszählung der Population der Lager Tinduf in Übereinstimmung mit dem humanitären Völkerrecht zulassen zu haben.
Er verwies darauf, dass die neue Resolution 2654 des Sicherheitsrates (in der Präambel Nr. 23) Algerien „aufs Neue dazu gedrängt“ habe, die Population der Lager Tinduf „ordnungsgemäß verzeichnen zu haben, unterstreichend, dass es wichtig sei, dass etliche unerlässliche Maßnahmen hierzu ergriffen werden sollten.
Algerien hat nie damit aufgehört, sich den felsenfesten und unbestreitbaren Anordnungen des Sicherheitsrates zu widersetzen, sich hinter falschen Vorwänden versteckend, bereute er, bekräftigend, dass Algerien eine moralische und rechtliche Verantwortung auf sich zu nehmen hat, die Instrumentalsierung der Situation der sequestrierten Population auf dessen Hoheitsgebiet einstellen und wahrnehmen zu haben. Es ging um einen guten Willen, obwohl dies kolossale Summen verschulde, den luxuriösen Lebensstil einer Handvoll der Anführer der Front Polisario aufrechtzuerhalten und sie mit militärischer Ausrüstung neuester Generation auszustatten.
„Schlimmer noch, Algerien habe die rechtliche, politische, historische und moralische Verantwortung auf sich zu nehmen, sich in gutem Gutdünken auf der Suche nach einer endgültigen Lösung auf politischem Wege für diesen Regionalkonflikt beteiligen zu haben, der sich zu lange festgefahren hat und sich festfährt, im Einklang mit den Resolutionen des Sicherheitsrates, zwecks dessen, eine würdevolle Rückkehr der Population der Lager Tinduf in den Schoss der marokkanischen Sahara bewerkstelligen zu dürfen", unterstrich der senegalesische Experte.
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