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Freitag, den 19. Apr 2024
 
 
 
Schriftliche Presse

Rom-Das italienische Magazin Intervento unterstrich, wie wichtig es für die Europäische Union sei, an einer politischen und realistischen Lösung der Frage der marokkanischen Sahara im Sinne der internationalen Gemeinschaft zu arbeiten und ihre Rolle als „passive Zuschauerin“ im Zuge der Dynamik von sich abzuwälzen, die durch die amerikanische Anerkennung der vollen Souveränität Marokkos über dessen Sahara zustande gebracht wurde.


"Europa ist aus mehreren Gründen und wegen seiner kolonialen Vergangenheit in dieser Region unweigerlich in diesem regionalen Konflikt verstrickt", stellt die Veröffentlichung fest, daran erinnernd, dass "die Kolonisierung dieses marokkanischen Territoriums durch Spanien im Anschluss an die Berliner Konferenz in 1884 stattfand, bei der die Europäischen Mächte Afrika unter sich geteilt haben“.

Natürlich ist sich Europa des Status des marokkanischen Territoriums vor seiner Besetzung bewusst, wie aus europäischen Archiven hervorgeht, stellt Intervento fest, nachschiebend, dass zwischen den europäischen Mächten und Marokko jahrzehntelange Abkommen abgeschlossen wurden, sowohl für den Handel als auch zum Schutze ihrer Mitbürger und Seeleute auf dem Territorium der Sahara, wovon die vertiefte Kenntnis dieses historischen und rechtlichen Aspekts bezeugt.

Bezugnehmend auf den menschlichen Aspekt teilt Europa eine sehr starke Verbindung mit der Region, da Millionen europäischer Bürger maghrebinischer Abstammung eine Brücke zur Verstärkung der Beziehungen und zur Förderung der  Möglichkeiten der gemeinsamen Entwicklung darstellen, erachtet die italienische Veröffentlichung.

Politisch gesehen ist Europa die dem Maghreb am nächsten gelegene Region ist, kaum 14 km von der Gibraltarstraße entfernt. "Alles, was in diesem Gebiet bzw. in der Anrainersahelzone vor sich geht, hat unweigerlich direkte Auswirkungen auf die Stabilität der gesamten Region", der italienischen Veröffentlichung zufolge.

Daher, weiter dem Autor des Artikels nach, "steht es im Interesse der Europäischen Union, auf eine politische Lösung dieses Konflikts  hinzuarbeiten."

„Bedauerlicherweise hat die EU fast ein halbes Jahrhundert lang eine passive Zuschauerrolle eingenommen, und es scheint, dass einige ihrer Mitglieder darauf setzen, den Status quo und die regionalen Spannungen zwischen Marokko und Algerien aufrechtzuerhalten, offensichtlich aufgrund geostrategischer, wirtschaftlicher bzw. politischer Interessen‘, bereut das Magazin.

In Wirklichkeit verfügt die EU über alle Mittel und über das Potenzial, Marokko und Algerien dynamischer und partizipatorischer bei der von der internationalen Gemeinschaft angestrebten politischen und realistischen Lösung zu unterstützen, die sich in den zahlreichen Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen widerspiegelt, stellt die italienische Veröffentlichung die Analyse davon an.

Sahara marocain : L’UE appelée à se départir de son rôle de « spectatrice passive » (revue Italienne)


Diese Kompromisslösung, so Intervento, sei nur mit einer entschiedenen Unterstützung der Autonomieinitiative in der Sahara unter marokkanischer Souveränität erzielbar, dem einzigen demokratischen Weg, der den Bevölkerungen der Region die Möglichkeit anbietet, ihre Angelegenheiten selbst zu handhaben  und gleichzeitig die Stabilität und die Entwicklung sowie die regionale Integration zu gewährleisten.

Die Veröffentlichung erinnert überdies daran, dass die Vereinigten Staaten im Dezember 2020 ihre Position zur Sahara klar und deutlich in Schwarzweiß erklärten und die volle Souveränität Marokkos anerkennten, ein historischer Entscheid, welcher mit der Position aller Regierungen, auch der Republikaner, in ihrer Eigenschaft als Demokraten einhergeht, den Autonomieplan als gerechte und dauerhafte Lösung für diesen regionalen Konflikt zu unterstützen.

"Eine Anerkennung, die leider noch nicht auf die erhoffte und angemessene europäische Resonanz gestoßen ist, trotz der individuellen Unterstützung einiger Staaten zugunsten der marokkanischen Autonomieinitiative wie beispielsweise Frankreich und einiger Staaten Osteuropas, um diesen Prozess voranzutreiben  und letztendlich eine Region aufzubauen", wo Frieden, Sicherheit und Wohlstand die Oberhand gewinnen“, stellt die Veröffentlichung die Behauptung auf.

Und um fortzufahren: „Afrika ist zweifelsfrei der Kontinent der Zukunft, vermittels seines Potenzials sowohl was Humanressourcen als auch was  Wirtschaftswachstum angeht“, stellt sie fest: „Die Region der Sahara steht in diesem Zusammenhang an vorderster Front der Dynamik der Zusammenarbeit, sowohl auf sozialer als auch auf wirtschaftlicher Ebene, so sehr, dass im letzten Jahr mehr als 20 afrikanische Staaten beschlossen haben, Generalkonsulate in den Städten der marokkanischen Sahara nämlich in Laâyoune und Dakhla einzuweihen.

Tatsächlich verfügt die Region über ein beträchtliches wirtschaftliches Potenzial in mehreren strategischen Sektoren, im Besonderen dank des neuen Entwicklungsplans, der von seiner Majestät dem König Mohammed VI. vermittels einer Investition von mehr als 8 Milliarden Dollar auf die Schiene gebracht wurde, zwecks dessen das Gebiet zu einer wirtschaftlichen Plattform für den transatlantischen Austausch auswachsen zu lassen.

"Politische und soziale Stabilität und ein starkes Wirtschaftswachstum haben es Marokko bewerkstelligt, eine solide Führungsrolle aufzubauen, indem es sich in einen regionalen und kontinentalen Knotenpunkt verwandelt hat, der große Chancen in Bezug auf die Zusammenarbeit anbietet, sowie in einen  zuverlässigen Partner Europas in den Bereichen Sicherheit, Einwanderung und Kampf gegen den Terrorismus“, betont das Magazin.

Andererseits stellte die italienische Veröffentlichung fest, dass die ernsthafte politische, wirtschaftliche und soziale Instabilität, die Algerien in den Abgrund hineinstürzte, einem Pulverfass gleichsteht, das die Stabilität der gesamten Region ins Wanken bringen könnte, unterstreichend, dass "angesichts der institutionellen Verknöcherung, der Volksproteste, der Menschenrechtsverletzungen und der grassierenden Armut, in einem Land, das reich an Gas ist, aber von den militärischen Oligarchien ausgebeutet wird, die es seit mehr als 40 Jahren regieren, extremistische Gruppen einen fruchtbaren Boden für deren Vermehrung gefunden haben.

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