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Mittwoch, den 08. Mai 2024
 
 
 
Schriftliche Presse

Khalihenna: Algerien sagt was und tut anderes und das ist die Zweizüngigkeit der Rede 

Herr Khalihenna Ould Errachid, Präsident des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten (CORCAS), Mitglied der marokkanischen Delegation an den Verhandlungen in Manhasset bei New York, hat ein Interview der marokkanischen Tageszeitung „Ahdat Maghribia“ gewährt, das am 21. Juni 2007 veröffentlicht wurde.



Anbei der vollständige Wortlaut des Interviews:

Frg.: wo ist die 1. Runde der Verhandlungen von Manhasset stehen geblieben? Und wovon geht die 2. Runde im nächsten August aus?

Antw.: Die Verhandlungen sind bei der Selbstbestimmung, bei ihrer Bedeutung und bei ihrer Philosophie stehen geblieben und wir haben ihren Inhalt nicht behandelt. Selbstverständlich und wie Sie wissen, Marokko verfügt über deutliche Begründungen und Begriffe in Übereinstimmung mit dem Völkerecht bezüglich der Selbstbestimmung, es ist ein Punkt, der uns keineswegs Angst einflösst und wir sind bereit, dessen in aller Hinsicht abgeholfen zu werden. Was wir sagen können, ist, dass kein bestimmter Punkt in diesen Verhandlungen angeschnitten wurde. Jede Partei hat über ihre Prinzipien, über ihr Projekt gesprochen und wir, wir haben ausführlich das Projekt der Autonomie aufgegriffen und über das, was damit in Verbindung steht, wie über den Respekt der Selbstbestimmung, des Völkerrechts, der internationalen Legalität und der Ernsthaftigkeit der Autonomie. Wir haben erneuert, dass der Saharakonflikt ein einzigartiges Problem ist und dass er eine besondere Natur besitzt, sodass er nicht mit anderen Konflikten verglichen werden darf, was die historische Legalität und was die Bande anbetrifft, die Marokko mit den Sahraouis verbindet, auf Grund dessen soll er in diesem Fall auf besonderer Weise behandelt werden. Wir haben daneben andere Fragen in Angriff genommen, dennoch die Saharafrage bleibt eine eigentümliche Frage, eine geeignete Beilegung für diesen Konflikt soll deswegen gefunden werden, da nun die Front Polisario eine globale politische und militärische Front ist, die nicht an den Diskussionen gewöhnt ist,  die im Einvernehmen enden können und wir, wir hegen die Hoffnung, dass diese Verhandlungen eine Schule sein kann für das Beibringen des Einvernehmens und der Übereinkunft.

Frg.: Technisch gesehen, wie werden die Sitzungen handgehabt, gab es eine präzise Verteilung der  Redeaufnahme? Wer hat am meisten gesprochen?

Antw.: Die Zeit war umgerahmt und jede Partei hat sich je nach ihrer Möglichkeit verteidigt und wir sind im Glauben, dass jede Partei genügend gesprochen hat und die marokkanische Delegation hat ausführlich über die Aspekte gesprochen, die interessant in dieser Runde waren.

Frg.: welche Rolle hat Algerien in diesen Verhandlungen eingenommen? Haben Sie festgestellt, dass Druck seitens Algeriens auf Polisario ausgeübt wird oder dass Besprechungen zwischen Polisario und Algerien in den ersten Sitzungen stattgefunden haben?

Antw.: Selbstverständlich, Algerien, wie Sie es wissen nimmt wie Mauretanien an den Verhandlungen teil. Dennoch, Algerien behauptet Etwas und nimmt anderweitige Taten vor, dies ist eine doppelzüngige Sprache, die bekannt ist, und Alle wissen um die Bande Bescheid, die die Front Polisario mit Algerien verbindet, mindestens, was die Aufnahme Algeriens der Polisario in seinem Territorium und seine politische und diplomatische Hilfe anbetrifft. Wir sind der Ansicht, dass die Rolle Algeriens oberflächlich kooperativ ist und dass sie sich aber  inhaltlich nicht verändert hat.

Frg: welche rolle haben die einflussreichen Länder gespielt wie die vereinigten Staaten und Frankreich in den Verhandlungen?

Antw.: Sie hatten keine Rolle in diesen Verhandlungen gespielt, denn sie stützen sich auf die Resolution 1754 und wir hatten diese Rolle auf dieser Ebene nötig, besonderes in Zugegenheit des persönlichen Abgesandten des Generalsekretärs der Organisation der vereinten Nationen für die Sahara, Herrn Peter Van Walsum. Auf jedem Fall ist Allen einleuchtend geworden, wie der Konflikt kompliziert ist, und dass der Anspruch auf ein Referendum oder auf eine Abstimmung, um eine Lösung zu finden, nicht genügend sind, denn die Parteien sollen übereinkommen und einige ihrer Anforderungen aufgeben.

Frg: gab es starke nervenverzerrende Momente in den Verhandlungen? Und welche Punkte stachen in dieser Stimmung hervor?

Antw.: Zweifelsohne, die Stärke der Verteidigung Marokkos seiner Stellung mit Ernsthaftigkeit war eine nervenverzerrende Stellung und wir haben gefühlt, dass sie sich nicht in einer bequemen Situation befanden.

Frg: Strategisch gesehen ist Marokko im Stande, in der 2. Runde zu wetten, dass die Delegation der Polisario dissidierend wird und dass eine Auseinadersetzung zwischen ihren Mitgliedern zustande kommt?

Antw.: Nein, das ist ein anderes Blatt und über die Abspaltung darf man nicht innerhalb der Delegation sprechen. Die Abspaltungen finden innerhalb der Front Polisario statt und betreffen nicht nur die Delegation. Dennoch, wenn die Führung der Front Polisario (es besteht  einen Unterschied zwischen der Führung und der Front) weiter am Unrealismus und am Unmöglichen festhält, wird dies negative Auswirkungen auf die Situation in den Lagern und in den Kreisen ausüben, die die Front Polisario unterstützen. Zahlreiche Bewohner der Lager, die sich der Front Polisario angeschlossen haben, streben nach einer ehrenhaften Lösung und hegen den Wunsch, dass die Delegation der Polisario mit Marokko zu einem Abkommen kommt. Aber, wenn die Führung der Polisario am Unmöglichen festhält und eine Zählung verlangt, in der die Unabhängigkeit unanwendbar ist, da nun nicht alle Bewohner aus historischen Gründen gezählt werden können und da nun die Sahraouis in differenten Ländern aufgeteilt sind, so dass ihre Identität nicht festgelegt wird und hierwegen kein Referendum der Unabhängigkeit stattfinden kann, aus diesem Grund müssen wir unsere Stellung ändern  und wir, wir haben unsere Stellung in Bewegung gesetzt und wir haben einige Stellungen aufgegeben, die zu einem Moment fixiert waren, haben Selbstkritik ausgeübt und haben zugegeben, einige Fehler in der Behandlung dieses Dossiers in der Vergangenheit und in der Gegenwart begangen zu haben und wir sind jetzt bereit, konstruktive und kreative Lösungen für den Saharakonflikt vorwärts zu bringen, denn der Saharakonflikt darf nur durch eine konstruktive Lösung beigelegt werden, wie die Lösung, die wir vorgebracht haben. Selbstverständlich, diese Lösung gestattet der Polisario, ihren Inhalt, aber nicht die Souveränität zu verhandeln.

 

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