Khalihenna: der Kongress von Gjijimate hat die Basen der Polisario verschwächt
Anlässlich der 2. ordinären Session des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten in Smara hat Herr Khalihenna Ould Errachid, Präsident des Rates, eine Pressekonferenz abgehalten.
Anbei der Volltext der Pressekonferenz, die vom Herrn Khalihenna Ould Errachid, Präsident des Corcas, anlässlich der 2. ordinären Session für den Jahrgang, in Smara, am 17. und 18. Dezember 2007 abgehalten wurde:
Der Präsident:
Smara, wo diese Session abgehalten wird, die zur gleichen Zeit eine Gelegenheit ist, um allen Fragen um die Sahara eine Antwort zu geben oder um vielleicht die Informationen bezüglich der gegenwärtigen Lage, insbesondere bezüglich der Spaltung auf der Ebene der Stämme und innerhalb der Polisario zu berichtigen, die im Kongress von Gjijimat in der Umgebung von Tifarity zum ersten Mal seit 1975 besteht. Es handelt sich um einen Kongress nicht auf der Basis der Flucht einer Persönlichkeit innerhalb der Polisario oder eines ihrer Führer, sondern um auf der Basis der Flucht der Stämme, die momentan sich aufwiegeln, und die sich in der Stempelzone und im Norden Mauretaniens befinden. Die Presse nimmt Kontakt mit ihnen auf, damit sie ihre Unterstützung für die Autonomie äußern können und damit sie ihre Art und Weise zum Ausdruck bringen, wie sie aus der gegenwärtigen Lage herauskommen möchten. Einiges soll auch über die Atmosphäre des Kongresses der Front Polisario gesagt werden, worum Sie keinen Bescheid wissen. Ich schaffe Freiraum für die Fragen. Um die Pressekonferenz gut organisieren zu können, wird es eine Frage von Rechts und eine Frage von Links geben. Frg.: Wir möchten, dass Sie mehr Aufschluss über den Kongress von Gjijimat und über die Spaltung geben. Haben Sie eine Initiative zur Verfügung, um diese Leute zu schützen, wenn sie in Gefahr gebracht werden
Khalihenna Ould Errachid: diese Frage ist eine hauptsächliche Frage. Ich werde darauf eine Antwort geben. Die Ergebnisse des Kongresses von Gjijimat sind noch vorhanden. Gjijimat ist eine Region, die 20 Km südöstlich von Tifarity liegt, d.h. sie befindet sich zwischen Tifarity und den mauretanischen Grenzen. Der Kongress hat am 14. stattgefunden in der Nähe der marokkanisch– mauretanischen Grenzen. Die mauretanischen Behörden in Person des Gouverneurs von Oum Krin (200 Km weit vom Ort) haben einen Beschluss erlassen, um diesen Kongress zu verbieten, mindestens, was die Zeltschlagung anbetrifft, und hat den Leuten angewiesen, die Zelten abzubrechen, aus dem Grund, den er ihnen erwähnt hat, dass Mauretanien befürchtet, dass ein Konflikt in der Region ausbricht. Und nach Einsatz der Sicherheitskräfte sind die Stämme auseinander gekommen. Die Presse gelang jedoch zu ihnen: Aljazeera, die ein Reportage in der Region realisiert hat, Canal Arabe und canal Elhoura, die sich freiwillig in die Region 500 Km weit von Zouirate in schwierigen Sicherheitsbedingungen begeben haben. Die Stämme sind noch in der Region. Und wir treffen selbstverständlich unsere Anstalten, um Kontakt mit unseren Brüdern aufzunehmen. Sie haben ein Kommunique genannt Kommunique von Gjijimat gegeben, das öffentlich geworden ist, und das klar und deutlich ihre Unterstützung und ihre Leiden zum Ausdruck bringt und die die Politik der Front Polisario ablehnen. Momentan, wir treffen Vorkehrungen, um diese Leute als Individuen und Gruppen zu schützen und sie nach Marokko heimzubringen. Selbstverständlich, dies ist eine umfassende Operation und hat finanzielle, menschliche und logistische Investition nötig. Sie unterliegen unserem Schutz und wir stehen in dauerndem Kontakt mit ihnen. Sie kennen sich in der Region aus. Die Leute, die diesen Kongress organisiert haben, gehören zu den Stämmen: Souaed, Rguibat Saoued, Rguibat Oulad Moussa, Rguibat Oulad Scheikh, Rguibat OUlad Daoud, Oulad Dlim und Oulad Ben Sbai.
Allen wurde der Eintritt in diese Region verboten, die nicht über eine Genehmigung verfügen. Wie Sie es wissen, eine Beobachtungszone liegt an den mauretanisch- marokkanisch- algerischen Grenzen. Diese Zone hat einen Eingang. Sie könnte das Verbot in Anwendung bringen. Sie hat versucht, den Leuten zu verbieten, dem Aufruf Folge zu leisten. Dies hat nur Wenige in den Lagern zur Aufwiegelung gebracht. Die jenigen, denen die Beteiligung verboten wurde, haben Rundschreiben in den letzten drei Tagen ausgetragen, davon das Rundschreiben letzten Abends. Selbstverständlich, wir verfügen über eine Kopie des Rundschreiens, das mir direkt von den Lagern zugekommen ist, und das ich den Presseagenturen diffundieren werde.
Polisario hat zwei Hauptentscheidungen getroffen: die erste Entscheidung liegt darin, den Bewohnern zu verbieten, die Lager zu verlassen. Die zweite Entscheidung die Auferlegung eines militärischen Embargos für den Kongress von Tifarity, damit er nicht durchsickert und damit er nicht zerstört wird. Und wie Sie im Fernsehen verfolgen, hat er einen militärischen Aspekt angenommen.
Die Stämme befinden sich in differenten Regionen. Wir bereiten logistisch ihre Rückkehr vor. Einige sind mit einem Teil ihrer Familien. Einige noch sind mit ihren Frauen und Kindern in den Lagern. Sie stehen in Verwirrung. Möchten sie als Individuen oder mit einem Teil ihrer Familien zurückkehren oder möchten sie in den Lagern zurückbleiben, damit sie den Weg finden, ihre Familien aus den Lagern herauszubringen. Es besteht eine akute Spannung und eine akute Anarchie nicht nur in den Lagern sondern auch in Tifarity. Selbstverständlich, wir versuchen, die Nahrungsmitteln zur Verfügung zu stellen und die erste Hilfe zu leisten, insbesondere über die Medien, damit sie ihre Leiden beschreiben können. Frg.: Sie laden die andere Partei dazu ein, diese historische Chance wahrzunehmen. Ist dies der Front Polisario oder den Bewohnern adressiert, zu denen Sie gesagt haben, dass sie bezüglich der Entscheidung nicht verhandelbar sind
Khalihenna Ould Errachid: Ich habe gesagt, dass die Führung nicht frei entscheidet. Die Bewohner sind nicht frei, um sich daran zu beteiligen, die Entscheidung zu treffen. Worin liegt die Frage Frg.: die Frage dreht sich um die Versammlung des Konsultativrates
Khalihenna Ould Errachid: der königliche Konsultativrat. Ich möchte von der Presse, dass sie sich in den Namen nicht verirrt. Der Rat nennt sich der königliche Konsultativrat für Saharaangelegenheiten und königlich ist das wichtigste daran. Frg.: diese Versammlung ist ein Aufruf für die Front Polisario, um diese historische Chance des marokkanischen Projekts wahrzunehmen und dies vor der dritten Runde der Verhandlungen
Khalihenna Ould Errachid: Wir, mit Gotteswillen, wir werden ab Smara einen Aufruf geben. Was ich sagen möchte, dass es ein Problem gibt. Polisario ist keine Führung, sondern eine Bewegung. Diese Führung erlebt eine Spaltung, was die zu treffenden Entscheidungen und die Zukunft der Bewohner der Lager von Tindouf anbetrifft. Die Bewohner möchten, dass die Führung eine Entscheidung trifft, in dem sie in positiver Weise in die Verhandlungen eintritt und dass sie verhandelt, damit die Autonomie in Anwendung kommt. Die Führung hat eine andere Agenda. Dies ist der Urgrund für den Kongress von Gjijimat. Alle Bewohner der Lager sagen, dass die momentane Führung der Front Polisario nicht dazu befähigt ist, mit der Autonomie einverstanden zu werden. Frg.: damit wir einige Daten nicht versäumen, ist es in den letzten Jahren festgestellt worden, dass es eine algerische organisierte Politik gibt, die die Front Polisario unterstützt, und die mit der Bedrohung mit dem Wiederrückgriff auf die Waffen gekrönt wurde, während Marokko eine völlig anderweitige Politik führt. Glauben Sie, dass Marokko völlig und hundertprozentig auf die Verhandlung und auf die politische und friedliche Lösung wettet?
Khalihenna Ould Errachid: ich möchte zunächst nicht sagen, dass die Waffenbedrohung reine Lügnerei ist, der Niemand Glauben schenkt. Ich versichere, dass Polisario über keine Mittel verfügt, um Krieg zu führen. Es handelt sich um eine diplomatische Erpressung, die der internationalen Gemeinschaft und hauptsächlich den vereinten Nationen zugedacht ist. Polisario verfügt nicht über die erforderlichen finanziellen, menschlichen und psychischen Mittel, um einen Krieg zu führen, nur wenn sie sich das Leben nehmen möchte. Die Kriegsentscheidung wird nicht allein von der Polisario getroffen. Ich glaube das persönlich nicht und schenke ihm kein Interesse. Es ist ein Teil der psychischen Propaganda gegen Marokko und den vereinten Nationen adressiert. Reine Lügnerei, denn die militärischen Elemente der Front Polisario bestehen nicht mehr. Sie sind förmliche Elemente, nicht trainingsfähig, die nicht militärisch und nicht psychisch vorbereitet sind.
Wie kommt es dazu, dass Polisario Krieg führen wird, während sie sich in bemitleidenswerten Umständen befindet, was die innere Solidarität, die innere Einheit, die innere Spaltung und die Ernährung anbetrifft. Polisario schreitet rasch auf dem Weg des politischen, diplomatischen und menschlichen Zusammenbruchs vorwärts.
Dies ist eine reine Propaganda und ich erbitte die Presse darum, ihm keinen Glauben zu schenken. Der Beweis dafür ist, dass Herr Mohamed Abdelaziz gestern behauptet hat, dass der Krieg keine Alternative für uns ist, und dass wir darüber als Wahrscheinlichkeit diskutieren. Polisario verfügt über keinen Mittel und über keine Möglichkeit, um einen Krieg gegen Marokko zu führen, jetzt und in der Zukunft. Frg.: wie wird Marokko vorgehen, wenn der Kongress der Polisario sich auf seine Position verharrt. Wird Marokko Widerstand für immer leisten oder gibt es andere Kanäle, um Druck auszuüben, insbesondere, da es sich um Tausende von festgehaltenen Bewohnern handelt, die in ihr Vaterland zurückkehren möchten
Khalihenna Ould Errachid: Die Antwort auf dieser Frage ist im Vorzug. Es besteht eine Spaltung innerhalb der Front Polisario. Diese Spaltung ist eine Volksspaltung. Keine Spaltung einer Person, die wütend gegen die Führung ist, da nun ihm der Eintritt zu der Führung nicht gewährt wurde, oder wütend aus irgendeinem Grund. Dies übt zum großen Teil Druck auf die Führung der Polisario aus und wird den Leuten gestatten, die Position der Polisario flexibler zu machen, vielleicht bei den Verhandlungen, wenn sie zu etwas gelangen möchte, wenn aber das Ziel dieser Führung die Manövrierung ist, und die Auferlegung eines anderen Agenda, das nicht den Interessen der Sahraouis dient, wird die Spaltung größer sein und wird ein Bürgerkrieg innerhalb der Front Polisario ausbrechen. Frg.: Sie haben vor kurzem in ihrer Einführungsrede gesagt, dass Sie das Projekt Marokkos diskutieren werden und wir hoffen, dass die nächste Runde der Verhandlungen in Manhasset die Gelegenheit sein wird, um den Gutglauben Marokkos den Gegnern der territorialen Integrität Marokkos gegenüber zur Schau zu tragen. Hegen Sie die Hoffung, dass Gott diese Leute zum richtigen Weg führen wird.
Khalihenna Ould Errachid: Wir haben diese Hoffnung. Innerhalb der Front Polisario wird es geäußert, dass der Lauf der Entscheidungen nach Manhasset 1 und 2 zu keinem Ergebnis geführt hat. Es besteht eine Spaltung innerhalb der Front. Diesen Ansichtspunkt vertreten nicht die Träger der definitiven Entscheidung. Wenn diese an die Führung am 18. kommen, wird es ersichtlich sein, dass sie auf dem Weg der Entspannung der Beziehungen vorwärts kommen. Wenn sie aber ausgeschlossen werden, lässt dies vorausahnen, dass die Front Polisario der Vergangenheit angebunden ist.
Die Führung der Front Polisario ist zweiteilig: zwischen einem Teil, das dem Einfluss des Drucks der Jenigen, womit sie in diesem Rahmen umgehen, und zwischen denen, die sie dazu verhelfen, an der Macht zu bleiben, sowie zwischen der Aufnahme von wahrhaftigen Verhandlungen und der Beendigung dieses Problems gemäß dem Willen der Bewohner. Hier liegt das Problem. Es gibt Niemand, der die Entscheidung in dieser Hinsicht treffen möchte. Das Wichtigste daran ist, dass wenn morgen die Leute, die mit mir sprachen und sagten, dass sie mit der Autonomie sind, trotz der Tatsache, dass sie nicht Entscheidungsträger sind, wenn sie an die Führung nur teilweise kommen, werden wir sehen, dass sie in dieser Hinsicht arbeiten.
Wenn wir aber sehen, dass die Radikalisten an der Führung bleiben, ist dann der Weg einer anderen Agenda als der Agenda der Autonomie. Dies wird große Probleme stattgeben. Sie haben eine Vorbereitungskommission aufgezwungen. Diese Vorbereitungskommission vertritt die Mehrheit der Führung. Sie haben ihr Programm erstellt und haben es allen Institutionen der Front unterbreitet. Die Diskussionen beschränkten sich auf die Vorbereitungskommission und auf die Institutionen. Dies stand einer inneren Zerspaltung gleich. Was sind die objektiven Fragen: wohin gehen wir? Worin liegt das Ziel? Werden die Korrumpierten ausgeschlossen? Oder werden sie innerhalb der Front bleiben? Wie viel Zeit werden wir hier in Tindouf bleiben. Fragen ohne Antwort.
Sie haben den Leuten behauptet, dies werden wir im Kongress diskutieren. Es wird eine Veränderung stattfinden. Ich erwarte keine Veränderung morgen. Dies ist eine große Enttäuschung und eine rasche Entwicklung auf dem Weg des allmählichen Zusammenbruchs, nicht nur für die Front Polisario, die eine Minorität ist, sondern auch für diese Institution, die seit mehr als 30 Jahren besteht. Frg: steht das im Interesse Marokkos?
Khalihenna Ould Errachid: Selbstverständlich, Marokko hat keinen ähnlichen Sieg seit 32 Jahren erzielt, wie den Sieg auf der innerlichen Ebene, auf der Ebene der Stämme der Front Polisario und auf der diplomatischen Ebene. Marokko hat diesen Sieg verdient und die internationale Gemeinschaft unterstützt diese Lösung sowie zeigt die Front Polisario und Algerien an, das es die Front in seinem Territorium beherbergt und das es nicht dazu verhilft, sich in ernsthafte Verhandlungen zu engagieren. Frg.: Präsident des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten, ich habe drei Fragen. Die erste Frage, in jeder Tournee wiederholen Sie dieselben Worten. Verdient die Probleme, worunter die Region leidet, nicht genug Interesse?
Khalihenna Ould Errachid: Die Geschichte steht im Mittelpunkt des Problems, um zu sagen, ob die Sahara marokkanisch oder nicht marokkanisch ist. Die Geschichte wird dies bestätigen. Der Separatismus ist eine alte Idee bei den Sahraouis. Ist der Separatismus eine vererbte Sache von den Vorfahren, stützt sich der Separatismus auf objektive geschichtliche und gesellschaftliche Sachen, waren wir eine Entität mit eigenem Willen und mit abgetrennter Entscheidung gegenüber Marokko oder nicht, ich sage das Ihnen und den Anderen. Der Separatismus basiert sich nicht auf die nahe und entfernte Geschichte, basiert sich nicht auf Probleme, wie Sie behaupten, wenn auch diese Probleme gewichtig sind. Diese Probleme können den Separatismus nicht begründen. Die Manifestationen und die Proteste ja, weil sie dem Separatismus nicht gleichstehen. Ich sage Mohamed Abdelaziz, dessen Vater Mitglied im Corcas ist, und sage der Führung, deren Vorfahren in der Befreiungsarmee waren und die am Schlacht Rouigha bis Tifarity und am Schlacht Dchira teilgenommen haben, dass sie meine Rede gut auslegen sollen.
Die sozialen Probleme werden wir studieren. Über diesen Punkt haben Sie gesprochen. Wirtschaftliche oder soziale Probleme, politische Probleme der Menschenrechte oder Probleme bezüglich der politischen Beteiligung, wir haben keine Einwendung dagegen, solche Probleme zu diskutieren. Der Separatismus ist ein großes Wort und die anderen Sachen stehen zur Handreichweite. Frg.: Sie haben in Ihrer Rede über die Autonomie gesprochen und dass sie die geeignete Lösung für die Saharafrage ist. Sind Sie aber Herr Präsident nicht der Meinung, dass die Autonomie ohne die völlige Versöhnung aller Sahraouis nicht anwendbar ist? Welchen Schluss können wir aus der Bedrohung der Front Polisario ziehen, wieder zu den Waffen zu greifen?
Khalihenna Ould Errachid: Die Autonomie ist eine Art Versöhnung. Polisario und ein Teil der Sahraouis haben Anspruch auf den Separatismus erhoben wegen Gründen, die Ihnen und die mir bekannt sind. Ich habe in Madrid studiert und habe Pons präsidiert. Spanien hat mir vorgeschlagen, eine unabhängige Entität in der Sahara zu schaffen, was ich abgelehnt habe. Ich habe nein dem Separatismus gesagt und habe mich Marokko anschließen wollen. Der Generalsekretär der Front Polisario und Andere haben zur Zeit des Leninismus und des Marxismus behauptet, dass die Monarchie rückgängig ist. Sie wurden beeinflusst von der internationalen Stimmung in dieser Zeit. Ich habe Verständnis dafür. Diese Ideen sollten aber akademische Ideen bleiben, die nicht angewandt werden. Alle Jugendlichen durchlaufen eine solche Periode. Periode der gedanklichen Revolution, der Reife und danach des Pragmatismus. Zu diesen Brüdern sagen wir, die Autonomie ist eine Versöhnung. Marokko hat viele Zugeständnisse gemacht, um einem Teil seiner Erde eine politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Besonderheit zu geben. Es handelt sich also um eine historische Versöhnung und eine Wiedergutmachung der Fehler, die der Staat seit 1956 den Sahraouis gegenüber absichtslos oder mit Absicht begangen hat. Die Autonomie ist eine Wiedergutmachung dieser Fehler, wirtschaftlicher Fehler in Form der Marginalisierung und der Abkapselung.
Die Autonomie ist eine politische und menschliche Entschädigung. Sie ist eine Zugeberei, dass der Staat Fehler in der Vergangenheit begangen hat.
Was den Krieg anbetrifft, der Krieg steht außer Frage. Dies ist eine reine demagogische Propaganda ohne Verdienst, denn er verfügt über keine Basis, und ist unanwendbar. Frg.: Polisario hält ihren Kongress in Tifarity ab und die Verhandlungen stehen vor der Tür. Marokko erachtet, dass sein Vorschlag eine definitive Lösung ist. Was hoffen Sie und was erwarten Sie im Licht solcher Umstände?
Khalihenna Ould Errachid: Wissen Sie nicht, dass Polisario bereits seinen Kongress auf ungefähr 1 Jahr ½ verschoben hat auf Grund der Auseinandersetzungen innerhalb der Front Polisario. Der Kongress findet jetzt in Tifarity statt. Wir erwarten nichts von diesem Kongress. Er strebt nicht nach Frieden über die Verhandlung und über die Autonomie als definitive Lösung. Diese Auseinandersetzungen haben sich verschärft und haben sich vertieft, als die Schioukhs der Stämme einen Gegenkongress abgehalten haben, den Kongress von Gjijimat.
Frg.: Kann es gelingen, das Saharaproblem zu lösen ohne Beteiligung Algeriens?
Khalihenna Ould Errachid: Ich glaube an derselben Sache. Algerien behauptet, dass es nicht Partei am Konflikt ist und ich hege den Wunsch und das Königreich hegt den Wunsch, dass dies der Wahrheit entspricht und dass Algerien nicht Partei am Konflikt ist. Dies ist der Grund, der das Königreich Marokko veranlasst hat, zu akzeptieren, mit der Polisario zu verhandeln, denn Algerien behauptet, dass dieser Konflikt international ist, und dass es davon betroffen ist, da nun er an seinen Grenzen ausgebrochen ist, und dass es Flüchtlingen Zuflucht gewährt. Es hat eine Position mit Basis des Respekts der Selbstbestimmung.
Was die Position Algeriens in den Verhandlungen anbetrifft, ist kein positiver Einfluss ersichtlich geworden, d.h. kein Einfluss, der Polisario dazu bewegt, sich in Verhandlungen zu engagieren. Algerien soll eine indirekte und flexiblere Methode einschlagen, um Polisario auf diesem Weg zu bewegen und ihre Widersprüche anzuerkennen. Selbstverständlich wirft Polisario das Problem Algerein auf, da nun sie sich in seinem Territorium befindet und da nun es Lager, eine bewaffnete Bewegung und Elemente beherbergt, die es finanziell und diplomatisch unterstützt. Algerien steht auf der Hut, eine Position einzunehmen, die Folge danach haben kann. Ich bin im Glauben, dass Algerien bis jetzt seine Position noch nicht festgelegt. Es hat den erforderlichen Schritt nicht unternommen und lässt Polisario in ihren Widersprüchen schwimmen. Ich glaube immerhin, dass die Position Algeriens sich verändern wird, und dies auf Grund der Position der Bewohner der Lager.
Ich habe meine Position nicht verändert. Ich hege die Hoffnung dafür, dies hängt mit den Auswirkungen auf die Konstruktion der Union des arabischen Maghrebs und mit den Auswirkungen auf die bilateralen Beziehungen zusammen. Ich persönlich habe die Position, und träume, dass Algerien eines Tages seine Position ändern wird. Wir werden Polisario frei ihre Entscheidung treffen lassen. Frg.: Präsident, welche Schritte wurden innerhalb des Corcas getroffen, um den Weg für diese neugeborene Autonomie zu beebnen? Der letzte Bericht des Generalsekretärs hat auf die Notwendigkeit bestanden, sich in inhaltsvollere Verhandlungen zu engagieren. Der letzte Bericht hat sogar quasi davor gewarnt, unnützliche Verhandlungen aufzunehmen. Wie wird es Marokko gelingen, inhaltsvoll zu verhandeln?
Khalihenna Ould Errachid: was die erste Frage anbetrifft, es wird keiner Partei gelingen, die Position Marokkos bezüglich der Autonomie durch die Manövrierung zu verändern, mit dem Ziel, das marokkanische Projekt im Keim zu ersticken. Dies ist unmöglich. Wir haben uns in einen Prozess der mühevollen und schwierigen Verhandlungen engagiert. Wir sind davon mit erhobenen Köpfen gekommen. Wir verfügen über ein seriöses Projekt und über eine wichtige Basis der Verhandlung. Die andere Partei steht vor Widersprüchen. Auf jedem Fall, die Runde bedeutet, dass Marokko zu der geeigneten Zeit seine Entscheidung treffen wird. Frg.: die nächste Runde und die inhaltsvolleren Verhandlungen.
Khalihenna Ould Errachid: die Verhandlungen haben als Basis, dass das marokkanische Projekt seriös und glaubwürdig ist. Es gibt Nichts Anderes, das als Basis für die Verhandlungen dienen kann. Die Resolution 1783 hat es klar gestellt. Die Verhandlungen basieren sich auf die Entwicklungen, die seit 2006 vorgefallen sind. Das Neue im 2006 ist die Autonomie. Polisario erhebt Anspruch darauf, zu dem alten Plan zurückzukehren, zu dem Plan 91 bezüglich der Identitätsidentifizierung. Dieser Plan wurde mit der Resolution 1754 beerdigt. Die Resolution 1754 hat eine neue Ordnung geschaffen. Diese liegt darin, dass Alles, was sich um die Sahara dreht, auf Grund der direkten Verhandlung und auf Grund des Gutglaubens stattfinden wird, wenn die Parteien darüber übereinkommen. Alle vorgängigen Pläne und insbesondere der Plan Backer sind mit diesen Verhandlungen zu Ende gegangen. Wir sagen der Polisario, das Referendum ist ausgeschlossen und die Rückkehr zu der Identitätsidentifizierung ist unmöglich. Sie hat die Wahl zwischen zwei Sachen, entweder über die Autonomie verhandeln oder den vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft offen und klar sagen, dass sie nach keiner Lösung strebt.
Gjijimat betrifft die Volksbasis der Stämme, die Schioukhs, die Jugendlichen, die Frauen und die Kinder auf der Ebene der Stämme. Es handelt sich um die alleinige Operation, die die Existenz der Polisario in Gefahr bringt. Polisario hat als Basis das Vorhandensein der Lager. Wenn die Basis der Lager verlustig wird, wird Polisario ihre Existenz verlieren. Polisario ist dem Zusammenbruch nah und dies in beschleunigter Weise. Sie steht im Widerspruch, einmal sagt sie, dass sie zu den Waffen wieder greifen wird, einmal sagt sie, dass sie bereit ist, Verhandlungen aufzunehmen und einmal sagt sie, dass sie nach der Lösung nicht strebt. Polisario steht in Verwirrung und erlebt diese psychische Lage.
Polisario steht vor sehr großen Einsätzen und Herausforderungen, darunter vor Manhasset 3. Wenn die Erwartung der Leute enttäuscht wird, da nun die momentane Führung der Polisario nicht verändert wird, und die Erwartung der Leute wird sicherlich enttäuscht werden, denn Mohamed Abdelaziz, Bouhali, Akik, Abdelkader, Mohamed Salek und Mohamed Khaddad innerhalb der Führung werden bleiben. Es wird keine Veränderung stattfinden. Die militärischen Führer und die Diplomaten werden bleiben. Es wird keine Veränderung am 18. geben. Die Hoffnungen werden enttäuscht werden. Wenn Polisario nicht einer vernünftigen Verhandlungsweise unterliegt, und sich seriös der Autonomie anschließt, werden die diplomatischen Bemühungen zum Scheitern kommen. Die Position der vereinigten Staaten, Frankreichs und Spaniens und die Position der internationalen Gemeinschaft, wie dies die Erklärungen bestätigt haben, lassen vorausahnen, dass Polisario die hauptsächliche Behinderung der Organisation der vereinten Nationen darin ist, zu einer Lösung zu gelangen, die alle Parteien zufrieden stellt. Frg.: Präsident, kehren wir zu dem Kongress von Gjijimat, sie behaupten, dass eine Gruppe von Stämmen in das Vaterland in aller Würde zurückkehren möchte.
Khalihenna Ould Errachid: ja, sie unterstützen die Autonomie Frg.: Die Rückkehr in das Vaterland in aller Würde wie dies, im Kommunique zur Erwähnung gekommen ist. Sie haben gesagt, dass logistische, finanzielle und psychische Maßnahmen erforderlich sind. Sind Anstalten dafür getroffen worden. Seitens wessen? Dies ist die Frage
Khalihenna Ould Errachid: seitens wessen? Seitens des marokkanischen Staates. Frg.: und der königliche Rat
Khalihenna Ould Errachid: Der Staat, der Rat ist ein königlicher Rat. Der marokkanische Staat wird diese Maßnahmen treffen und er ist auf dem Weg, dies zu bewerkstelligen auf Anforderung des Rates. Frg.: wie viel Personen sind im Kongress von Gjijimat zusammengekommen
Khalihenna Ould Errachid: Tausend Frg.: was die Lage der Jenigen von Gjijimat anbetrifft, bestehen Kontakte mit Organisationen der Zivilgesellschaft und mit den internationalen Organisationen, um diesem politischen Ereignis seine diplomatische Tragweite zu verleihen?
Khalihenna Ould Erarchid: Selbstverständlich, der Außenminister ist dabei, die erforderlichen Maßnahmen in dieser Hinsicht zu treffen. Ähnliche Maßnahmen sind bereits getroffen worden auf Anweisung seiner Majestät des Königs, was die Vorbereitung eines umfassenden Programms ihrer Unterbringung, was die Herausbringung ihrer Familie und ihrer Kinder aus den Lagern, was ihre Verlegung und was die Verfügungsstellung der erforderlichen Bedingungen für eine würdige Rückkehr anbetrifft, damit sie zum Vorbild und zum Beispiel der neuen marokkanischen Annäherungsweise bezüglich der Behandlung dieser Frage auf all Ebenen werden.
Es bestehen Maßnahmen auf der diplomatischen Ebene mit Ländern wie mit der islamischen mauretanischen Republik und mit Algerien. Und es bestehen Maßnahmen auf der Ebene der vereinten Nationen und auf der Ebene der Nachfolgen des Kongresses von Gjijimat.
Zu diesem Anlass begrüße ich die Kanäle, die diesen Brüdern in Gjijimat interviewiert hat und die schwierigen Umstände, worauf die Journalisten und die Techniker gestoßen sind.
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