Anbei der Volltext des Treffens des Präsidenten des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten mit der Fernsehkette Canal Sur:
Vorstellung der Moderatorin: guten Morgen, liebe Zuschauer, es besteht einen Konflikt, der den Andalusiern im Besonderen und den Spaniern im Allgemeinen ihren Herzen am nächsten steht, wir sprechen über den Saharakonflikt, wofür eine Lösung nicht gefunden wurde. Die vereinten Nationen haben Vorschläge vorgebracht und Initiativen unternommen. Die Front Polisario hält an der Selbstbestimmung fest. Es gibt auch die Initiative des Königs Marokkos Mohammed VI, der den königlichen Konsultativrat für Saharaangelegenheiten geschaffen hat, um zu einer Lösung zu gelangen, die den vereinten Nationen im nächsten Oktober präsentieren wird. Wir werden über die Saharafrage und über den Konflikt mit dem Präsidenten des königlichen Konsultativrates sprechen.
Die Moderatorin: Herrn Khalihenna Ould Errachid, guten morgen.
Khalihenna Ould Errachid: guten morgen
Die Moderatorin: die Journalistin Theresa Herrera wird uns in diesem Interview begleiten und wir werden mit dem Vorschlag, den Sie vorbringen werden, anfangen.
Khalihenna Ould Errachid: ja, dieser Konflikt hat lange angedauert. Es ist höchste Zeit, eine angemessene Lösung für diesen Konflikt zu finden. Seine Majestät der König hat kolossale Reformen auf der politischen, wirtschaftlichen und demokratischen Ebene unternommen, er hat auch die Autonomie als demokratische Lösung vorgeschlagen, die in Übereinstimmung mit der internationalen Legalität steht und die den Sahraouis ihre politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte garantiert, mit anderen Worten eine eigene Entität für die Sahraouis innerhalb des marokkanischen Königreichs schaffen, alle vorgängigen Pläne haben keine Ergebnisse nach sich gezogen und haben gescheitert, das Problem zu lösen, der Krieg und das Referendum bezüglich der Selbstbestimmung.
Die Moderatorin: es besteht einen Widerspruch in den Erklärungen, während Sie dazu auffordern, dass die Front Polisario sich dem Rat und seiner Dynamik anschließt, hält sie an der Selbstbestimmung fest. Die Lösung wird nicht einfach sein?
Khalihenna Ould Errachid: selbstverständlich, die Lösung wird einerseits nicht einfach sein und andererseits einfach sein. Dieser Rat setzt sich aus Sahraouis zusammen, sie wollen diesem Konflikt ein Ende setzen, der viele Leiden hinter sich hinterlassen hat, wir wollen nicht, dass die Sahraouis für immer in den Lagern bleiben, alle Visionen auf dem Tisch haben keine Ergebnisse erbracht, was die vereinten Nationen bestätigt haben. Und aus dieser Sackgasse herauszukommen, bleibt die Autonomie die beste Lösung, die Autonomie wird in Spanien, in Italien und in anderen europäischen Ländern angewandt, ich stehe im Glauben, dass sie eine fortgeschrittene Form der Selbstbestimmung ist, die den Separatismus nicht zulässt, die Autonomie ist die beste Art und Weise, um den politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Ansprüchen der Sahraouis Folge zu leisten.
Die Journalistin Theresa Herrera: wir möchten wissen, warum Sie die Autonomie als Wunder betrachten?
Khalihenna Ould Errachid: dieses Projekt ist neu in Marokko und wird von Grund auf das Königreich Marokko verändern. Die Autonomie wird die demokratische Operation in diesem Land beschleunigen und wird ermöglichen, das Land in transparenter Weise auf der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Ebene zu verwalten. Die Autonomie wird ein Muster sein, dem Afrika, die arabische und islamische Welt folgen werden. Ich stehe im Glauben, dass die Autonomie eine Wunderlösung ist, alle Parteien werden als Sieger davon kommen, alle Sahraouis, denn sie garantiert ihnen ihre Rechte, Marokko, denn es wird seine Souveränität beibehalten, Algerien, denn es wird erhobenen Kopfes davon kommen und die internationale Gemeinschaft, denn sie wird aus einem Konflikt herauskommen.
Die Moderatorin: das behaupten Sie, warum kann die andere Partei dies nicht deutlich sehen?
Khalihenna Ould Errachid: die andre Partei, das ist unsere Brüder und unsere Kusins, wir sind eine gemeinsame Familie, die Front Polisario ist keine demokratische Bewegung, die Front Polisario ist eine politische militärische Bewegung, die in den 70er Jahren ergründet wurde, sie ist keine politischen Veränderungen durchlaufen, um eine pragmatische Bewegung zu werden, die die Mehrparteilichkeit akzeptiert, die Front Polisario ist eine dogmatische Bewegung, die Lage in den Lagern ist schlecht, und die Bewohner der Lager werden die Front Polisario dazu bewegen, zu verhandeln, es besteht keinen anderen Ausweg.
Die Moderatorin: auch die Front beschreibt Marokko als dogmatisch?
Khalihenna Ould Errachid: nein, Marokko hat die Autonomie vorgeschlagen, denn es besteht keine andere Lösung, wir sollen dies mit aller Offenheit sagen, der Krieg ist eine große Katastrophe, das Referendum ist unmöglich, die vereinten Nationen haben den Schluss davon gezogen, das Referendum ist unerreichbar, das sahraouische Volk befindet sich nicht nur in der Region die dem spanischen Protektorat unterstand, das sahraouische Volk ist auf Mali, Mauretanien und Algerien aufgeteilt, und um ein gerechtes Referendum zu organisieren, erfordert dies die Abänderung der Grenzen dieser Länder. Alle Länder der Welt lehnen es ab, die Grenzen abzuändern. Wir sollen also einen Ausweg für diese Krise finden, der den internationalen Normen entspricht, die Autonomie steht in Übereinstimmung mit der internationalen Legalität und mit der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Freiheit der Sahraouis sowie mit der Wahrung unserer Besonderheiten, die Bestandteil der Identität des Königreichs Marokkos sind. Marokko hat bis jetzt diese Initiative vorgebracht, Polisario soll sich dieser Initiative anschließen und bezüglich dieser Lösung verhandeln, anstatt sich hinter alten Ideen zu verbergen.
Theresa Herrera: die gesamte Welt sucht nach Konsens. Welche Zugeständnisse wird Marokko machen?
Khalihenna Ould Errachid: die Autonomie ist eine Veränderung für Marokko und eine erstmalige Sache. Mohammed VI möchte Marokko verändern, um das Saharaproblem zu lösen. Darin liegt der größte Konsens, mit anderen Worten die politische, administrative und demokratische Veränderung, um das Saharaproblem zu lösen. Die Front Polisario soll realistisch sein, es besteht keinen anderen Ausweg als die Autonomie.
Theresa Herrera: kann man die Selbstbestimmung als Ausweg betrachten oder ist die Autonomie der alleinige Ausweg?
Khalihenna Ould Errachid: Sie leben in Andalusien, Sie wissen, dass die Autonomie eine Form der Selbstbestimmung ist, es handelt sich um eine Verteilung der Prärogativen zwischen den Institutionen der Autonomie und der Zentralgewalt. Die Autonomie ermöglicht, Erfahrungen zu erlangen und die politische sowie wirtschaftliche Reife zu erreichen, mit anderen Worten, die Autonomie ist eine politische Errungenschaft, sobald sie die Rechte der Sahraouis im Rahmen der marokkanischen Souveränität garantiert.
Die Moderatorin: wie steht es mit der Unfähigkeit der Vereinten Nationen, eine Lösung für diesen Konflikt zu finden?
Khalihenna Ould Errachid: ja, Herr Kofi Annan, der Generalsekretär der vereinten Nationen hat vor kurzem in Mexiko erklärt, dass die vereinten Nationen unfähig sind, den Parteien eine Lösung aufzuerlegen, er hat dies mit aller Offenheit gesagt. Der Konflikt wird andauern, wenn die Front Polisario keine pragmatische und realistische Politik adoptiert, und wenn sie an der Selbstbestimmung festhält, was die Leiden der Bewohner, die Abtrennung der Familien und die unmenschliche Situation in den lagern fortdauern lassen wird. Die Region wird alsdann ein Spannungsheim bleiben. Wir möchten aus dieser Situation herauskommen und wir möchten den Sahraouis ermöglichen, eine freie Wahl zu treffen, was eine lokale Regierung und ein lokales Parlament anbetrifft, lokale demokratische Institutionen, und wenn Polisario den Sieg in diesen Wahlen davon trägt, kann sie die lokale Regierung dirigieren, es besteht auf keinem Fall eine Einwendung dagegen.
Die Moderatorin: Sie haben über die Autonomie und über das Referendum gesprochen, und zu guter letzt über die Selbstbestimmung als Aussicht?
Khalihenna Ould Errachid: die Autonomie steht der Selbstbestimmung gleich. Es wird in Spanien über die politische und über die administrative Autonomie diskutiert. Die Autonomie, die Marokko vorschlagen wird, ist die politische definitive Autonomie.
Theresa Herrera: die Abänderung der Grenzen zwischen den Ländern ist keine einfache Frage, sie hat Auswirkungen?
Khalihenna Ould Errachid: was das Problem kompliziert macht, liegt darin, dass Polisario darauf besteht, den Konflikt andauern zu lassen, was große Probleme schaffen wird, die gefährliche Auswirkungen auf die Region ausüben werden, die erste Auswirkung ist die Behinderung der Konstruktion des arabischen Maghrebs und die Verschärfung der illegalen Auswanderung und des Schwarzhandels in einer Zone, wo es weder Gesetzgebung noch Organisierung gibt. Die marokkanische Initiative leistet den Bedürfnissen und den Erfordernissen Aller Folge, sowohl in Marokko, als auch in Mauretanien und in Algerien, denn sie wird den Traum der Völker der Region auf einen arabischen einheitlichen wirtschaftlich und politisch integrierten Maghreb zur Erfüllung bringen, der sich in ein Beispiel für die Demokratie und für die Transparenz im gesamten afrikanischen Kontinent verwandeln kann.
Die Moderatorin: sehen Sie in die Front Polisario eine hauptsächliche Verhandlungspartei?
Khalihenna Ould Errachid: selbstverständlich, Polisario ist eine akzeptable Verhandlungspartei, sie sind unsere Brüder, wir möchten mit Polisario verhandeln, Polisario lehnt dennoch die Verhandlung ab, ich kann diese Ablehnung nicht nachvollziehen, während sie in der Vergangenheit zu dieser Verhandlung aufrief, wir möchten, dass Polisario sich an den Tisch des Dialogs setzt, um den Inhalt der Autonomie zu diskutieren und sie in gemeinsamer Weise vorzubereiten, mit anderen Worten, dass sie an der Vorbereitung und an der Anwendung teilnimmt.
Die Moderatorin: welche Rolle kann die Region Andalusien spielen?
Khalihenna Ould Errachid: Andalusien steht Marokko am nächsten. Die Andalusier wie die übrigen Spanier sympathisieren mit den Sahraouis, wir möchten, dass sie mit allen Sahraouis sympathisieren, wo sie sich auch befinden mögen, wir möchten zur gleichen Zeit, dass sie Druck auf Polisario ausüben und sie zu der Verhandlung auffordern. Polisario soll realistischer und pragmatischer werden und soll auf ihren Dogmatismus, den Konflikt und die Leiden der Sahraouis fortdauern au lassen und die Konstruktion des arabischen Maghrebs zu verhindern, verzichten.
Theresa Herrera: es ist nicht das erste Mal, dass Sie die Verantwortung mit den Saharaangelegenheiten übernehmen, 30 Jahre nach Ihrer Ankündigung der Gründung der nationalen sahraouischen Partei, wo liegt der Unterschied zwischen Projekten von Gestern und von heute, besonderes, Sie gehören zu den Persönlichkeiten, die für ihren Optimismus bekannt sind?
Khalihenna Ould Errachid: ich bin der Gründer der nationalen sahraouischen Union zur Zeit des spanischen Protektorats, Spanien wollte mir die Verantwortung der Präsidentschaft einer unabhängigen Entität in der Sahara zuteil werden, ich habe abgelehnt, denn ich stehe im Glauben, dass ein unabhängiger Staat in der Sahara unmöglich ist, das war mein Ansichtspunkt 1974, 1975 und bis heute, ich bin noch von meinen Ideen überzeugt.
Die Moderatorin: warum?
Khalihenna Ould Errachid: die Sahara setzt sich aus 34 Stämmen zusammen, dies lässt nicht die Schaffung eines unabhängigen Staates zu. Wir können zahlreiche Bespiele von Staaten aufführen, die eine Stammgrundlage haben und die ihren Ziel in der Stabilität und im Zusammenleben nicht erreicht haben. Somalia ist beispielsweise ein katastrophaler Muster für einen Staat, die eine Stammgrundlage hat. Dasselbe gilt für Osttimor, das unter einem Bürgerkrieg leidet infolge des Stammeskonflikts. Dieselben Probleme exstieren in einer Reihe von afrikanischen Ländern. Ich stehe nicht im Glauben, dass ein kleines Land mit einem kleinen Volk und mit beschränkten Ressourcen im Stande ist, einen unabhängigen Staat zu gründen. Ich stehe im Glauben, dass eine Entität innerhalb eines starken Staates, die sich der politischen Autonomie erfreut, genügend ist, um unsere historischen Ansprüche zu befriedigen. Das ist der Grund, warum ich die Schaffung eines unabhängigen Staates in der Sahara abgelehnt habe.
Theresa Herrera: die Sahara ist eine reiche Region und es steht im Interesse Marokkos, sein Territorium zu beobachten. Die Frage geht nicht nur um eine Sahara, die sich aus 34 Stämmen zusammensetzt, es geht nämlich um die Ressourcen, wovon die Region wimmelt, sowohl auf der Ebene der Naturressourcen als auch auf der Ebene des Fischreichtums. Marokko hat also Interessen in der Sahara. Im Gegensatz zu dem, was Sie behauptet haben?
Khalihenna Ould Errachid: wenn Marokko wirtschaftliche Interessen in der Sahara hat, wird es der Sahara keine Autonomie gewähren. Mit anderen Worten, dass die Naturressourcen in der Hand der Institutionen der Autonomie stehen beziehungsweise dass sie mit der Zentralgewalt geteilt werden. Ich stehe nicht im Glauben, dass Marokko finanzielle und wirtschaftliche Interessen hat. Das Interesse Marokkos ist strategisch, historisch und emotionell. Es bestehen historische Bande zwischen den Sahraouis und den marokkanischen Königen, die Bande der Souveränität, familiäre und historische Bande. Marokko hat keinen Anspruch wegen finanzieller und wirtschaftlicher Interessen erhoben. Das sind Gerüchte, die Polisario in Umlauf bringt, und die nicht der Realität entsprechen. Die Autonomie ist der einleuchtende Beweis, dass Marokko möchte, dass die Söhne der Sahara an der Entwicklung ihrer Region teilnehmen.
Die Moderatorin: und die politischen Gefangenen, wie wird der königliche Konsultativrat für Saharaangelegenheiten diese Frage lösen?
Khalihenna Ould Errachid: es gibt keine politischen Gefangenen.
Die Moderatorin: Polisario fordert dazu auf, dass die politischen Gefangenen freigelassen werden?
Khalihenna Ould Errachid: nicht richtig, die letzten Gefangenen wurden infolge einer königlichen Amnesty freigelassen, worum der königliche Konsultativrat für Saharaangelegenheiten ersucht hat und dem seine Majestät der König zugestimmt hat. Es gibt Niemanden in der Sahara, der wegen seiner Ideen und Meinungen verfolgt wird. Dagegen, die Gewalttätigkeit ist nicht zugelassen, denn die Gewalttätigkeit steht der Zerstörung der öffentlichen und privaten Eigentümer gleich.
Die Moderatorin: Polisario behauptet, dass es 14 politische Gefangene gibt, und dass Frau Aminatou Haidar, die ehemalige Gefangene und die vor kurzem freigelassen wurde, dass deren Leben gefährdet ist, wenn sie nach Laâyoune zurückkommt?
Khalihenna Ould Errachid: sie ist in der Stadt Laâyoune ansässig, sie hat vor kurzem Italien Besuch abgestattet, sie kehrt nach Marokko zurück.
Die Moderatorin: das behauptet Polisario, garantieren Sie, dass das leben von Aminatou Haidar nicht in Gefahr steht?
Khalihenna Ould Errachid: ja, diese Frau ist frei, sie bewegt sich in aller Freiheit. Im Gegensatz dazu gibt es keine Freiheit in den Lagern. Polisario lässt nicht zu, dass Einer ihrer Meinung entgegengeht, die Bewohner der Lager entbehren der Bewegungs- und Meinungsfreiheit. Wir können nicht vergleichen zwischen den Sudprovinzen und den Lagern, denn Marokko lässt die völlige Freiheit in der Bewegung und in der Meinung zu.
Die Moderatorin: wenn die Autonomie gewährt wird, wie wird das Zusammenleben zwischen den Sahraouis, die für Marokko sind, und den Sahraouis der Flüchtlingslager aussehen? Ist dieses Zusammenleben möglich?
Khalihenna Ould Errachid: Die Sahraouis in den Lagern sind unsere Brüder und unsere Familie. Wir haben die Front der Polisario dazu aufgefordert, sich am Tisch der Verhandlung zu setzen und an der Vorbereitung des Projekts der Autonomie förmlich und inhaltlich teilzunehmen. Die Autonomie ist für alle und nicht für eine Kategorie an sich. Die Bewohner in den Lagern werden am Wahlprozess und an der Wahl aller Institutionen der Autonomie, inbegriffen des Parlaments, teilnehmen und dies in ihrer Eigenschaft als freie Bürger, die sich all ihren Rechten erfreuen, es wird jegliche Diskriminierung in dieser Hinsicht verboten.
Die Moderatorin: wie steht es mit der internationalen Reaktion bezüglich der marokkanischen Initiative?
Khalihenna Ould Errachid: die Mehrheit der Länder ist darin einstimmig, dass die Autonomie eine mögliche Lösung ist. Darunter die vereinigten Staaten, China, Spanien und die arabische Welt. Diese Länder fordern dazu auf, die Autonomie zur Anwendung zu bringen, um diesem Konflikt ein Ende zu setzen. Es ist unakzeptabel, dass die Lager so bleiben sowie sie sind. Es werden hoffnungslose Generationen entstehen, die nicht nur den Sahraouis, als auch der Welt als auch der Region dienhaft sind. Wir möchten, dass ein weg für den Frieden erschlossen wird, und dass Hoffnung Allen eingeflösst wird, wir möchten nicht, dass die Sahraouis in den Lagern leben, wir möchten, dass sie glücklich mit ihren Familien leben, dass ihre Söhne sich einem kulturellen Niveau erfreuen, wie die Leute im Rest der Welt, deswegen soll die Lage nicht so bleiben, sowie sie ist. Ich betrachte aus diesem Grund die Autonomie als Wunder, sie ist das System, das den Sahraouis ermöglichen wird, wie andere Leute zu leben und an der Entwicklung und am Aufblühen ihrer Region teilzunehmen.
Theresa Herrera: Würden Sie bitte über das Agenda der Verhandlungen mit der Polisario sprechen?
Khalihenna Ould Errachid: die vereinten Nationen haben Marokko dazu aufgefordert, sein Projekt dem Sicherheitsrat im nächsten Oktober vorzulegen. Der königliche Konsultativrat für Saharaangelegenheiten bereitet ernsthaft dieses Projekt vor. Wir sind dabei, ein Vorprojekt auszuarbeiten. Wir werden dieses Projekt Ende September zu Ende bringen und wir werden es alsdann der internationalen Gemeinschaft unterbreiten. Ich stehe im Glauben, dass die internationale Gemeinschaft diesem Projekt zustimmen wird. Unsere Aufgabe ab jetzt bis zu dessen Vorbereitung darin, Druck auf Polisario auszuüben, damit sie die Verhandlungen definitiv akzeptiert, damit dieses Problem ein für alle mal beendet wird.
Theresa Herrera: werden die Verhandlungen in den kanarischen Inseln abgehalten?
Khalihenna Ould Errachid: ich habe vor kurzem den kanarischen Inseln Besuch abgestattet, die Kanarier hegen die Hoffnung, dass die Verhandlungen in ihrem Land stattfinden, dasselbe gilt für die Andalusier und für die Spanier im Allgemeinen. Ich bevorzuge, dass die Verhandlungen in Spanien stattfinden. Spanien ist im Stande, Druck auf Polisario auszuüben, damit sie realistischer wird.
Die Moderatorin: was die algerische Position anbetrifft, wird es diese Verhandlungen schwierig machen?
Khalihenna Ould Errachid: ja und nein, Algerien behauptet offiziell, nicht Partei zu sein, wir laden es dazu ein, die Verhandlung mit unseren Brüdern Polisario zu vereinfachen.
Die Moderatorin: wenn Polisario die Verhandlung ablehnt, wird diese Urkunde verhandlungsfähig bleiben?
Khalihenna Ould Erarchid: ja.
Die Moderatorin: wird die Autonomie ohne die Front Polisario zur Anwendung bringen, trotz der Tatsache, dass sie einen großen Teil der Sahraouis vertritt?
Khalihenna Ould Errachid: die endgültige Anwendung des Projekts der Autonomie ist von der Entscheidung seiner Majestät des Königs abhängig, wenn Polisario dieses Projekt ablehnt. Ich sage, es gibt Polisario und es gibt die Sahraouis. Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass die Sahraouis dieses Projekt annehmen werden und dass die Bewohner der Lager die Front Polisario dazu bewegen werden, dieses Projekt anzunehmen.
Die Moderatorin: danke Herrn Khalihenna Ould Errachid, Präsident des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten für dieses Gespräch. Danke auch Frau Theresa Herrera.