Frg.: 31 Jahre sind vergangen, seit dem Spanien aus der Sahara zurückgezogen ist. Sind Sie der Meinung, dass „es trotzdem eine Verantwortung der Sahara gegenüber übernimmt, wie es die Front der Polisario behauptet?
Antw.: Die Spanier tragen keine Schuld den Sahraouis gegenüber. Sie müssen keine Gewissenbisse darauf haben, dass sie sie im Stich gelassen haben oder nicht. Es besteht keine enge Beziehung zwischen dem Saharaproblem und den Spaniern.
Frg.: Auf jedem Fall sind Sie im Glauben, dass die Sachen anderes in Angriff genommen werden könnten?
Antw.: Nein, die Geschichte ändert nichts an der Sache.
Frg.: Welche sind die spanischen Assoziationen und die Bürger, die im Allgemeinen den Saharaouis Dienste leisten?
Antw.: Wir sind ein echter Sahraoui aus Laâyoune. Vor einem Monat haben wir einen Brief diesen Assoziationen adressiert, wo wir uns für die Hilfe, die sie leisten, bedanken, und wo wir das Projekt der Autonomie Marokkos darstellen… Wir haben kein Echo auf diesen Brief erhalten… Polisario hat Jahre lang mit ihnen zusammengearbeitet. Und es wird die Zeit kommen, wo es ihnen bewusst wird, dass eine andere Sahara und eine noch größere Repräsentativität als Polisario gibt, und dass keine andere Lösung besteht als die Autonomie, die Abspaltung wird nie stattfinden…
Frg.: gehört diese Mission der Darstellung des Autonomieprojekts in der Sahara zu den Missionen des Corcas, den Mohamed VI geschaffen hat?
Antw.: Der König Mohammed VI hat Corcas am 25. März geschaffen und hat ihn anlässlich seines Besuchs in Laâyoune vorgeschlagen. Die hauptsächliche Mission des Corcas besteht in der Schaffung der erforderlichen psychischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Bedingungen für die Autonomie.
Frg.: Wie werden Sie dieses Projekt den Bewohnern näher bringen, die die marokkanische Souveränität nicht akzeptieren?
Antw.: Wenn sie einsehen, dass die Autonomie ihre Würde nicht beeinträchtigt, ihre politischen Rechte anerkennt, ihre Kultur und ihre wirtschaftlichen Angelegenheiten respektiert, werden sie sich diesem Projekt anschließen, die Front Polisario inbegriffen.
Frg.: und ihre die Nichtanerkennung der marokkanischen Souveränität?
Antw.: Polisario ist eine politische, militärische und dogmatische Bewegung, wo es keine Demokratie und keine Mehrparteilichkeit gibt, die Bewegung hat keine Veränderung seit 1976 erfahren. Sie sollte das Projekt akzeptieren und den unmenschlichen Qualen der Flüchtlinge ein Ende setzen.
Frg.: Sie sehen nicht die Möglichkeit des Referendums vor, worauf sie Anspruch erheben?
Antw.: Das Referendum ist unmöglich, weder technisch noch politisch, die Sahraouis befinden sich nicht nur im ehemals spanischen Territorium, sie sind auf Mali, Mauretanien, Algerien und Marokko aufgeteilt. Die Grenzen haben die spanischen und französischen Kolonisatoren angelegt, es ist also unmöglich, ein Referendum auf der Basis der Identitätsidentifizierung zu organisieren. Die vereinten Nationen werden nicht die Grenzen der vier Länder abändern, um ein gerechtes, freies und demokratisches Referendum zu organisieren, das Referendum ist unanwendbar.
Frg.: es scheint, nicht möglich zu sein, zu einem Abkommen und zu der Verhandlung zu gelangen…
Antw.: Mohammed VI hat alle Ansprüche der Sahraouis akzeptiert, und die am Ursprung des Konflikts waren…
Frg.: Wie beispielsweise die Freilassung der politischen Gefangenen?
Antw.: Ja, der König möchte eine neue Seite abfassen und die Blockade des Konflikts vermeiden, er möchte, dass die Versöhnung zwischen der marokkanischen Administration und den Sahraouis stattfindet.
Bewährter Politiker
Name: Khalihenna Ould Errachid
Geburtsort: Laâyoune
Alter: 55
Sonstige Informationen: Präsident des Gemeinderates Laâyoune seit 23 Jahren
Dieser Sahraouis, der in den spanischen Mittelschulen im Norden Marokkos aufgewachsen ist, ist vor kurzem vom König Mohammed VI zum Präsidenten des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten (CORCAS) ernannt worden. Angesichts seiner politischen Laufbahn, inbegriffen, dass er Minister Hassan II 17 Jahre lang war, wurde er vom König mit einer Mission beauftragt: mit der Vorbereitung der Autonomie in der Westsahara, ein Projekt, das er in der letzten Woche den spanischen Politikern dargestellt hat, und das im nächsten Oktober den vereinten Nationen unterbreiten wird. Treuer Verteidiger der marokkanischen Souveränität auf die ehemals spanische Kolonie. Ould Errachid wettet auf einen Dialog, den er „als sehr notwendig“ erachtet.
Elcorio Di Andalusia