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Donnerstag, den 02. Mai 2024
 
 
 
Markante Ereignisse

Libreville–Die systematische Hinterziehung der humanitären Hilfe zu Gunsten der Population der Lager Tinduf, die Marokko seit vielen Jahren der internationalen Gemeinschaft gegenüber immer wieder an den Pranger gestellt hat und stellt, wurde durch den Bericht des Welternährungsprogramms (WFP) in seiner Bewertung „das strategische Programm des Staates Algerien 2019/2022“ aufs Neue bestätigt, betonte  der kamerunische Experte Alphonse Zozime Tamekamta.




Somit, fügte der Universitätsprofessor hinzu, habe das WFP unwiderlegbar die Hinterziehung und den Verkauf von Nahrungsmitteln aus dieser humanitären Hilfe auf den Märkten außerhalb der Lager Tinduf sowie in den Nachbarstaaten  dokumentiert, obwohl die Population der Lager Tinduf unter entsetzlichen Bedingungen ausharrt, ausgeprägt durch chronische Unterernährung im Besonderen bei Frauen und Kindern.

„Noch schwerwiegender ist, dass das WFP aufs Neue seine Besorgnis im Hinblick auf die fehlende Verzeichnung und Zählung der Population der Lager Tinduf und auf die Möglichkeiten der Hinterziehung zum Ausdruck gebracht  hatte, die diese einzigartige Situation den Weg dafür ebnet“, empörte er sich darüber.

Es ist darüber hinaus ein Kuriosum in der Welt in Hinsicht auf das humanitäre Völkerrecht, da diese Bevölkerungsgruppe seit fast 50 Jahren nie identifiziert, noch als Flüchtlinge verzeichnet bzw. gezählt wurde, was ihr etliche vermittels der Vereinbarung vom 28. Juli 1951 über den Status von Flüchtlingen sichergestellten Rechte vorenthalten hat, fuhr der Professor für Geschichte der internationalen Beziehungen (afrikanische Konfliktforschung und Friedensforschung) an der Universität Yaoundé fort.

Der Bericht verwies überdies auf die Unmöglichkeit für die spezialisierten Agenturen der UNO, ungehinderten Zugang zu den Lagern Tinduf erhalten zu dürfen, die interne Kontrolle der Umverteilung der humanitären Hilfe durch die Front Polisario als „von Natur aus voreingenommen“ beschreibend, stellte er fest.

„Diese vonseiten Algeriens diesen Milizen gegenüber gewährte Kontrolle über die Umverteilung der humanitären Hilfe ist Teil des breiteren Rahmens illegaler Übertragung der Befugnisse über die Lager Tinduf dem humanitären Völkerrecht nach an eine bewehrte separatistische Gruppe, die enge Vernetzungen  zu terroristischen Gruppen unterhält, die im Sahel einsatzfähig sind“, stellte  Alphonse Zozime Tamekamta die Behauptung davon auf.

Die lukrativen Möglichkeiten, die sich durch die systematische Hinterziehung  der humanitären Hilfe für die Anführer der Front Polisario eröffnen lassen, ermöglichen ihnen somit, einen luxuriösen Lebensstil aufrechtzuerhalten, auf Rechnung der europäischen Steuerzahler und auf Rechnung der Frauen und der Kinder der Lager Tinduf, welche den Qualen einer chronischen Anämie ausgesetzt sind, bereute der kamerunische Experte.

Lange zuvor, so unterstrich er, habe das Amt für Betrugsbekämpfung der Europäischen Union (OLAF) in einem in 2015 veröffentlichten Bericht auf eine mehr als vier Jahrzehnte lang systematische Hinterziehung der humanitären Hilfe für die sequestrierten Saharawis in den Lagern Tinduf auf algerischem Gebiet verwiesen.

Dieser Bericht, der auf einer vonseiten OLAF durchgeführten Untersuchung beruht, drängt die Verantwortung Algeriens, eines aktiven Komplizen bei der Hinterziehung dieser Hilfe, in den Vordergrund, welche normalerweise damit startet, sobald sich die Fracht im algerischen Hafen Oran einfindet.

„Diese Hinterziehungen wurden in anderen Inspektionsberichten des Büros des Hochflüchtlingskommissars der Vereinten Nationen sowie anderer zwischenstaatlicher und nichtstaatlicher Organisationen festgestellt“, stellte der Experte fest.

Das Europäische Parlament hatte seinerseits eine Resolution verabschiedet, worin festgestellt wurde, dass „Algerien eine Steuer in Höhe von 5% auf diese Hilfe erhoben habe und Anträge auf eine Zählung der Flüchtlinge abgelehnt habe, die vom Amt des Hochflüchtlingskommissars der Vereinten Nationen bezogen auf 1977, 2003, 2005 und 2015 formuliert worden waren“, rief er in Erinnerung, feststellend, dass die besagte Resolution die EU auch dazu aufforderte, die Verwendung europäischer humanitärer Hilfe durch die Front Polisario bezogen auf 2015 unter die Lupe nehmen zu haben.

In 2021, bringt Alphonse Zozime Tamekamta zur Erwähnung, machte der Bericht des UNO-Generalsekretärs auf die Veruntreuung von Geldern und von Nahrungsmittelhilfen aufmerksam, die für die von der Front Polisario  sequestrierte Population bestimmt waren und sind.

Alle Resolutionen des Sicherheitsrates bezogen auf 2011 fordern Algerien dazu auf, die Volkszählung der Population der Lager Tinduf in Übereinstimmung mit dem humanitären Völkerrecht genehmigen zu haben, wird darauf verwiesen.

Die neue Resolution 2654 des Sicherheitsrates hat (in der Präambel Nr. 23) Algerien „aufs Neue dazu aufgefordert“, die Population der Lager Tinduf „ordnungsgemäß verzeichnen zu haben“.

Algerien hat nie damit aufgehört, sich den strengen und unanfechtbaren Anordnungen des Sicherheitsrates zu widersetzen und sich hinter falschen Vorwänden bar etlicher Basis zu verstecken, fuhr er fort.

Algerien hat die moralische und rechtliche Verantwortung auf sich zu nehmen, die Situation der sequestrierten Population nicht mehr instrumentalisieren zu haben und sie wohlwollend wahrzunehmen, auch wenn kolossale Summen nach sich gebracht werden, den luxuriösen Lebensstil einer Handvoll von Anführern der Front Polisario aufrechtzuerhalten und sie mit militärischer Ausrüstung auszustatten, unterstrich er.

„Schlimmer noch, Algerien hat die rechtliche, politische, historische und moralische Verantwortung auf sich zu nehmen, sich in gutem Glauben auf der Suche nach einer endgültigen Lösung auf politischem Wege für diesen Regionalkonflikt beteiligen zu haben, der sich viel zu lange festgefahren hat und sich festfährt, im Einklang mit den Resolutionen des Sicherheitsrates, zwecks dessen eine würdevolle  Rückkehr der Population der Lager Tinduf in den Schoss der marokkanischen Sahara bewerkstelligen zu dürfen“, schließt Alphonse Zozime damit Tamekamta ab.

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