Diese Veranstaltung an der Swiss School of Business and Management sei vom Internationalen Forschungszentrum zur Verhinderung der Kinderrekrutierung (mit Sitze in der Stadt Ad-Dakhla) in Zusammenarbeit mit dem Maât Zentrum für den Frieden (mit Sitze in Genf) und der Internationalen Kommission für die Einhaltung der Afrikanischen Charta veranstaltet worden.
Der Moderator, Herr Blerim MUSTAFA, in seiner Eigenschaft als Berater des Internationalen Fonds Eurasia Press, mit Sitze in Oslo, beleuchtete die Art und Weise, wie sich einige bewehrte Gruppen der Sprache der Menschenrechte aneignen, zwecks dessen Praktiken wie die Rekrutierung von Kindern bzw. die Militarisierung der Zivilpopulation zu legitimieren. Er forderte eine kritische Reflexion dieser Instrumentalisierung ein, die Verwirrung in den Verantwortlichkeiten stifte und das internationale Menschenrechtssystem abschwäche.
Herr Abdelkader FILALI, in seiner Eigenschaft als Präsidenten des Internationalen Forschungszentrums zur Verhinderung der Rekrutierung von Kindersoldaten, hob die Ergebnisse einer auf drei Kontinenten durchgeführten Feldforschung hervor, die ausgeklügelte Mechanismen zur Manipulation der humanitären Sprache aufdeckte.
Diese Praktiken seien Teil eines Phänomens, das als „Humanitärer Industriekomplex“ bezeichnet wird. Dieses System, bestehend aus bestimmten humanitären Akteuren, Spendern, Beratern und NGOs, steuere Herrn FILALI entsprechend dazu bei, Krisen verewigen zu dürfen, anstatt sie zu lösen, indem es sich in der Logik des Eigeninteresses anstatt der Neutralität verkeile.
In ähnlicher Weise verurteilte Herr Ayman OKAIL, in seiner Eigenschaft als Präsidenten des Zentrums Maât, die Manipulation des humanitären Diskurses durch bewehrte Separatistengruppen aufs Schärfste, dabei insbesondere auf den Fall der Front Polisario verweisend.
Er betonte überdies, dass die Militarisierung der Lager Tinduf (im Südwesten Algeriens) eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung darstelle, die von der willkürlichen Inhaftierung, von dem Freiheitsentzug und von der Indoktrination ausgeprägt sei.
Herr OKAIL warnte außerdem davor, Menschenrechte als Vorwand für die Rekrutierung von Kindersoldaten – manchmal erst 12 Jahre alt – in Afrika und anderswo missbrauchen zu dürfen. Er verwies darauf, dass einige Lager, wie die in Tinduf, in getarnte Militärstützpunkte umgewandelt worden seien, wodurch Zivilisten gefährdet werden.
Der ägyptische Redner forderte internationale Ermittlungen, Justizmechanismen und Sanktionen gegen die verantwortlichen Gruppen ein, gleichzeitig davor warnend, Aktivismus mit der ideologischen Manipulation verwechseln zu dürfen.
Herr Alfred GONDO, in seiner Eigenschaft als Sonderberater der NGO Interfaith International, präsentierte seinerseits einen beunruhigenden Überblick über die Rekrutierung von Kindern in den bewehrten Konflikten in Asien, in der Sahelzone, im Sudan und in der Demokratischen Republik Kongo, aufklärend, dass diese Praktiken durch die Armut, durch die Instabilität, durch die Vertreibung und durch den Zusammenbruch des Bildungssystems begünstigt werden.
Er stellte die Notwendigkeit der nachhaltigen Reintegrationsprogramme klar heraus, die psychologische Unterstützung, Schulungen und Initiativen zur Versöhnung der Gemeinschaft kombinieren. Ihm zufolge dürfe nur ein ganzheitlicher Ansatz, der lokale Entwicklung mit einverleibe und die Rechtsstaatlichkeit bestärke, den Kreislauf der Kinderausbeutung durchbrechen.
Abschließend unterstrich Frau Nadah ALQAM, in ihrer Eigenschaft als Generalsekretärin der Internationalen Allianz für den Frieden und für die Entwicklung, die ausschlaggebende Rolle der Zivilgesellschaft im Kampfe gegen die Rekrutierung von Kindern, insbesondere bei der Dokumentation von Verstößen, bei der Lobbyarbeit und bei der Zusammenarbeit mit UNO-Mechanismen.
Diese Diskussionen verdeutlichten die besorgniserregende Überschneidung zwischen der Rolle der terroristischen Gruppen und der bewehrten separatistischen Bewegungen, insbesondere in Afrika.
Sie warnten vor der Herausbildung einer ganzen Generation, die von der Gewalt, von der ideologischen Indoktrination und von dem Fremdhass ausgeprägt sei und einen idealen Nährboden für die Rekrutierung durch extremistische Gruppen darstelle.
Die Beteiligten forderten außerdem eine erhöhte internationale Wachsamkeit, den Schutz der UNO-Institutionen vor der ideologischen Unterwanderung und die Wahrung der Neutralität der humanitären Maßnahmen angesichts der Versuche ein, die Rekrutierung von Kindern unter dem Deckmantel der Menschenrechtsrhetorik legitimieren zu dürfen.
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