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Freitag, den 29. Mrz 2024
 
 
 
Schriftliche Presse

Khalihenna: der Konsens ist die geeignete Lösung für die Saharafrage  

Der Dirigent Sahraoui Khalihenna Ould Errachid, der momentan den Posten des Präsidenten des  königlichen Konsultativrats für Saharaangelegenheiten besetzt, versichert, dass die Konsenslösung, die auf der Autonomie beruht, die geeignete Lösung für den Konflikt der Westsahara darstellt.



Diese Erklärung interveniert in einem Interview, das er „Al Youm“ gewährt hat, in dem er die Realität des Konflikts, die Aktion des Konsultativrates für Saharaangelegenheiten evoziert, der von dem marokkanischen Souverän, dem König Mohammed VI, ernannt wurde und dazu berufen wurde, eine bedeutsame Rolle für die Beilegung des Konflikts in der bevorstehenden Etappe zu spielen.

Khalihenna Ould Errachid ist im November 1951 in Laâyoune geboren worden, zu einem Moment, wo die Westsahara unter der spanischen Macht stand, während die übrigen Regionen Marokkos ihre bewaffnete Revolution gegen das System des Protektorats intensivierten.

Er hat die Partei der nationalen spanischen Einheit Sahraouie gegründet, die unter dem Sigel PUNS bekannt ist. Unter marokkanischer Souveränität ist Khalihenna Ould Errachid dazu erwählt worden, den Posten des Ministers für Saharaangelegenheiten zwischen 1977 und 1992 in den diversen Regierungen, die in Marokko aufeinander folgten, zu okkupieren. Er hat die Stadt Laâyoune als Parlementsabgeordneten während der Periode zwischen 1977 und 2002 vertreten. Herr Khalihenna Ould Errachid wird als einen der Gründer der Partei der Versammlung der Unabhängigen betrachtet, wovon er sich 1982 zurückgezogen hat, um die nationale demokratische Partei zu gründen. Hier unten der Text des Interviews:

Das Blatt der Vergangenheit umdrehen
Al Youm : beginnen Wir mit der von seiner Majestät dem König Mohammed VI dekretierten Amnestie zugunsten der 48 Verurteilten Sahraouis auf Empfehlung des Corcas, den Sie präsidieren. Heißt das, dass Corcas bereits seine Arbeit angeschnitten hat?
 Herr Khalihenna Ould Errachid: Tatsächlich,  es ist ein konkreter Beweis, dass der Rat seine Aktion in Angriff genommen hat, die seriöse und konstruktive Aktion, die politische Aktion in großem Maßstab. Dieser  von seiner Majestät König Mohammed VI gemachte Schritt, um eine Amnestie den Verurteilten infolge der letzten Ereignisse in den Sudprovinzen (den Sahraouis) zu gewähren, ist der unbestrittene Beweis der Tatsache, dass die Politik, die er führt, konform dem, was die Rede vom 25. März in Laâyoune betreffs der definitiven und totalen Versöhnung mit den Sahraouis angekündigt hat, in dem das Blatt der Vergangenheit mit diesen Problemen umgedreht wird und in dem eine neue Seite eröffnet wird, die hauptsächlich auf den Aufbau eines Marokkos auf solide, starke und modernisierte Basen in allen Bereichen fokalisiert ist. Auf diese Weise, die momentane Politik neigt dazu, zu zeigen, dass das marokkanische Projekt, das der König dirigiert, ein seriöses und glaubwürdiges Projekt ist.

Das Projekt Baker ist definitiv beerdigt
Al Youm: Neben seiner Empfehlung der Verlängerung der Mission der vereinten Nationen in der Sahara, der letzte Bericht von Kofi Annan hat die Parteien des Konflikts zu einer politischen, gerechten und von allen akzeptierten Lösung eingeladen. Bedeutet dies, dass das Projekt von James Baker und das Referendum der Selbstbestimmung definitiv aufgegeben sind?
Khalihenna Ould Errachid: Ja, richtig, es ist der erste Schluss, den man vom Bericht von Kofi Annan zieht, momentan vor dem Sicherheitsrat, die Entscheidung darüber steht auf der Warteliste. Somit, Kofi Annan erneuert, unbestritten, dass das Projekt von James Baker definitiv beerdigt ist. Denn es handelt sich um ein Projekt, das man nicht auf die Situation des Saharadossiers adaptieren kann. Desgleichen, das Projekt des Referendums, das auf der Identifikation fundiert ist, das die vereinten Nationen Jahre hindurch beschäftigt hat, könnte nicht zu einem Ergebnis führen, denn die Organisation der vereinten Nationen haben nie ein Referendum auf der Basis der Identifikation seit ihrer Gründung 1948 realisiert. Es ist der Grund dafür, dass dieses Referendum unrealisierbar ist. Die von der Organisation der vereinten Nationen gezählten Stämme Sahraouies sind nicht nur in der marokkanischen Sahara wohnhaft, aber auch in den Nachbarländern: in Algerien, Mauretanien und im Norden Malis. Also, wenn wir ein freies, ehrliches, demokratisches und gerechtes Referendum organisieren möchten, die Operation soll alle in diesen differenten Ländern zerstreuten Sahraouis miteinschließen. Dies ist selbstverständlich nicht möglich. Daher die absolute Unmöglichkeit, ein Referendum auf der Grundlage der Identifikation zu organisieren. Es bleibt dann nur ein politisches Abkommen übrig, das alle Parteien zufrieden stellt.

Das Autonomieprojekt widerfährt Recht den Sahraouis

Al Youm: in Reaktion darauf, der Leader der Polisario hat das Autonomieprojekt als Ungerechtigkeit gegenüber den Sahraouis qualifiziert, während die marokkanische Regierung anhand ihres Sprechers Nabil Benabdellah jede Verhandlung mit der Front Polisario ablehnt, obgleich sie mit einer Verhandlung mit der algerischen Partei einverstanden ist. Sie als Konsultativrat für Saharaangelegenheiten, was ist Ihre Position hinsichtlich dieser Reaktionen?
KOE: das Autonomieprojekt ist nicht den Sahraouis schädlich, ganz im Gegenteil, es ist eine Gerechtigkeit, die ihnen in den differenten Bereichen widerfahren geworden wird. Erstens, es ist eine Gerechtigkeit, die ihnen bezüglich der offiziellen Anerkennung ihres Platzes innerhalb des marokkanischen Staates als fundamentale Komponente der marokkanischen Nation, die Geschichte hindurch, widerfahren wird. Zweitens, die Autonomie ist nicht  ungerecht gegenüber den Sahraouis, was die Selbstbestimmung anbetrifft, da nun sie Rechte, nicht nur wirtschaftlich und sozial, sondern auch politisch, gewährt. Mit anderen Worten, es handelt sich um ein Projekt, das den Kindern der Region die Möglichkeit erschließt, Herr über ihre Region zu sein und selbst ihre Angelegenheiten zu verwalten. Es ermöglicht ihnen auf der wirtschaftlichen Ebene, sich allen Wohlsachen zu erfreuen und wahrt, auf der sozialen Ebene, alle Sitten und Bräuche, die für sie spezifisch sind, in einem globalen Kontext, dem Kontext des Königreichs Marokko, denn die Bewohner der Sahara besitzen einen historischen und religiösen Band mit dem König Marokkos, einen Band für ihre Kinder, wie auch für ihre Vorfahren, der nie unter keinem Umstand aufgegeben werden kann, nämlich die Baiaa. Diese Baiaa zieht politische, wirtschaftliche und soziale Rechte nach sich. Rechte, die die Autonomie umfasst.

Bereit, mit Polisario zu verhandeln
Selbstverständlich und um das Autonomieprojekt anzuwenden, wir sind bereit, Verhandlungen mit den Mitgliedern der Front Polisario aufzunehmen, die unsere Brüder und unsere Verwandte sind, und die bedauerlicherweise durch die internationalen Umstände und durch die Umstände Marokkos dazu veranlasst wurden, diese extreme Position zu adoptieren. Aber, jetzt, sie haben keinen Vorwand mehr, um den Separatismus anzufordern, besonderes da nun alle Anforderungen der Sahraouis durch das Autonomieprojekt realisiert sind. Was das Bruderland Algerien anbetrifft, es behauptet, nicht Teilhaber am Konflikt zu sein. Wir erwidern darauf, in dem wir sagen, gut, wir haben Vertrauen, in dem, was es sagt, und wir bitten es darum, die Auseinandersetzungen der Vergangenheit wie die Grenzprobleme beiseite zu schieben. Die Lösung dieser Probleme geht zu Ende und es soll die Vergangenheit vergessen. Wir rufen es dazu ein, uns dazu zu verhelfen, Verhandlungen mit unseren Brüdern der Polisario aufzunehmen, um die Reihen der Sahraouis zu verdichten und um die Fundamente der Autonomieregierung, die all ihren Objektiven und Zielen Folge leistet, zu legen.  Sie wird Marokko seine definitive Souveränität gewährleisten. Sie wird den marokkanischen Sahraouis ihre politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Anforderungen realisieren und wird für Algerien seine Würde wahren, denn es hat den Sahraouis Jahre lang Hilfe geleistet und es hat sie dazu verholfen, eine konkrete Sache zu erlangen und seine Mühe war nicht umsonst.

Der Frieden vertilgt, was ihm vorausgeht
Al Youm: Sie haben den Leader der Polisario dazu aufgerufen, den Autonomievorschlag zu akzeptieren und Sie haben angegeben, dass Sie breit dazu sind, ihm zu helfen, den ersten Präsidenten der Autonomiebehörde zu werden, während es zahlreich waren, die verlangen, dass er als Kriegsverbrecher verfolgt wird, in Berücksichtigung der Beschuldigungen, wovon er Gegenstand seitens der marokkanischen Kriegsgefangenen und der Bewohner der Lager ist ?
KOE: Hören Sie zu, der Frieden vertilgt, was ihm vorausgeht. Und weil die Versöhnung der fundamentale Teil des Friedens ist,  wir dürfen nicht die Auseinandersetzungen wieder herstellen, wenn wir uns auf den Frieden orientieren. Wir sind bereit, unserem Bruder Mohamed Abdelaziz (dem Leader der Polisario) zu helfen, an die Präsidentschaft der Autonomiebehörde zu kommen, mit all unserer Kraft, mit all unserer Energie, im Rahmen der marokkanischen Souveränität und unter der Führung seiner Majestät des Königs Mohammed VI. Es ist der Ausdruck unseres Willens, das Blatt der Vergangenheit umdrehen und eine neue Seite abfassen zu lassen.

Al Youm: Man sagt, sie möchten dem algerischen Präsidenten Abdelaziz Bouteflika begegnen, wie steht es mit den Vorbereitungen, um dies zu realisieren?
KOE: Zunächst, wir haben in Erfahrung gebracht, dass der Präsident Bouteflika sich in ärztlicher Konsultation befand, wir wünschen ihm gute Besserung. Was die Antwort auf Ihre Frage anbelangt, ich habe tatsächlich seine Majestät den König um die Erlaubnis ersucht, mit dem Präsidenten Bouteflika und mit der algerischen Regierung zu diskutieren, denn wir möchten ihnen direkt sagen, dass wir authentische Sahraouis sind und dass die Mehrheit der Sahraouis, die unter marokkanischer Souveränität lebt, erachtet, dass die Autonomie der alleinige Mittel ist, um die Versöhnung zu realisieren und dass diese Autonomie uns genügt. Der afrikanische Kontinent ist voller Probleme und Krisen, die armen Länder, die auf stämmige Basen fundiert sind, haben keinen Erfolg erzielt. Es gibt Somalia, das arabische und afrikanische Bruderland, dessen hauptsächliches Problem die Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen konstituiert, woraus es besteht. Sehen Sie, was jetzt in Darfour im Westen Sudans passiert, wo die Stämme sich einander töten… Somit, die Konstruktion einer kleinen Entität, die auf stämmige Basen fundiert ist, ist unmöglich, denn sie wird die Zone von Spannungen sein, die Dramen im arabischen Maghreb und im afrikanischen Kontinent und sogar in der Welt auslösen wird.

Al Youm: Haben Sie Ihre Kontakte mit den Saharastämmen sowohl innerhalb als auch außerhalb Marokkos aufgenommen?
KOE: Sicherlich, seit dem ersten Tag, seit dem letzten 25. März, wir haben unsere Innen- und Außenkontakte aufgenommen, um diesen historischen Schritt zu erläutern. Einen erstmaligen Schritt in Marokko, der zweifelsohne zu der historischen Versöhnung führen wird. Wir haben angefangen, diesen Vorschlag den Bürgern durch die Information – und Kommunikationsmittel zu erklären. Und entsprechend den ersten Reaktionen, die Mehrheit der Sahraouis ist zufrieden mit diesem Projekt. 

Quelle: « Al Youm Assiyassi »

 

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