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Montag, den 15. Apr 2024
 
 
 
Internationale Aktivitäten

Khalihenna: die Autonomie steht auf halbem Weg zwischen der Unabhängigkeit und der völligen Integration   

„Die Autonomie steht auf halbem Weg zwischen der Unabhängigkeit und der völligen Integration. Es wird weder Sieger noch Besiegte geben“.



Herr Khalihenna Ould Errachid, Präsident des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten, hat versichert, dass der Rat „den königlichen Willen widerspiegelt, einen fruchtbaren Rahmen zu schaffen, um eine Lösung für dieses Problem zu finden, die die Würde bewahrt.

Herr Khalihenna Ould Errachid hat erläutert, dass der Rat, der alle sahraouischen Sensibilitäten umfasst, aufrichtig die Natur der sahraouischen Gesellschaft widerspiegelt.

Herr Khalihenna Ould Errachid hat die Autonomie in der Sahara kräftig verteidigt, da nun sie die lebensfähigste Lösung ist, darauf hinweisend, dass die Schaffung eines Staatchen zu kontinuierlichen Konflikten zwischen den Stämmen bezüglich der Ressourcen nach sich ziehen wird, was ein zweites Darfur in Afrika schaffen wird.

Der Präsident des königlichen Konsultativrates für Saharaangelegenheiten hat erachtet, dass die letzte Resolution des Sicherheitsrates eine politische Konsenslösung vorgeschlagen hat, was in Übereinstimmung mit der Lösung der Autonomie steht, erläuternd, dass diese Lösung zwischen der Unabhängigkeit und der völligen Integration liegt, und wo es weder Sieger noch Besiegte gibt.

Herr Khalihenna Ould Errachid hat die Hoffnung gehegt, dass er die Meinung der Flüchtlinge in den Lagern einholen möchte, darauf hinweisend, dass die Meinungs – und Versammlungsfreiheit in der Sahara existieren und dass die Ordnungskräfte erst intervenieren, wenn es auf Gewalt zurückgegriffen wird.

Herr Khalihenna Ould Errachid hat in diesem Zusammenhang erwähnt, dass einige Personen separatistische Ideen aufweisen und dass sie Aufruhr schaffen. Sie konstituieren dennoch eine Minderheit.

Anbei der Volltext des Interviews:                             

Frg.: Wurde Corcas zu wiederholten Malen vom König reaktiviert. Ist dies Mal die Sache ernst?
Antw.: Der vorgängige Rat hat seine Arbeit nicht zu Ende gebracht. Der momentane Rat leistet dem königlichen Willen Folge, um einen breiten Raum für die Sahraouis im Schoss Marokkos zu schaffen und wir werden das Problem auf ehrenhafter Weise beilegen.

Frg.: Ist es nicht besser, um die Ideen vorzustellen, den Sahraouis in Laâyoune Gehör zu schenken, anstatt dass Ihr Sitz in Rabat liegt?
Antw.: dies ist eine nebensächliche Sache. Dieser Rat ergab aus dem königlichen Willen und es ist notwendig, dass er dem Souverän nah steht, denn er ist ihm unterstehend und er bringt ihm seine Ideen vor.

Frg.: Sie sind Präsident des Gemeinderates von Laâyoune seit 23 Jahren. Dennoch, Sie sind plötzlich in Rabat wohnhaft geworden?
Antw.: Wir pendeln zwischen den zweien Städten. Wir waren Minister seit 17 Jahren während der Regierungszeit Hassan II, was uns dazu bewogen hat, uns in Rabat zu niederlassen. Wir sind aus der Sahara und wir kennen uns in den Problemen dieser Region aus.

Frg.: Die Mitglieder des Corcas wurden ernannt und nicht erwählt, gehen die Demokratie und die Autonomie nicht von freien Wahlen aus?
Antw.: Unsere Gesellschaft ist eine Stammgesellschaft. Corcas ist kein erwähltes Organ. Es handelt sich um eine Widerspiegelung der Saharagesellschaft. Innerhalb des Corcas gibt es die Vorsteher der Räte, die Parlamentarier, die Schiouchs und Mitglieder der  Zivilgesellschaft. Das Wichtigste liegt darin, dass sie zu den differenten Sensibilitäten gehören.

Frg.: Warum dürfen die Sahraouis keine Wahl zwischen der Autonomie und der Unabhängigkeit treffen?
Antw.: Es handelt sich um ein kompliziertes Problem. Es ist unmöglich, die Modelle der anderen Länder auf die Sahara anzuwenden. Die Saharastämme, die 34 Stämme umfassen,  werden auf eine Oberfläche von Million Km2 aufgeteilt, ausgehend von Gulemim im Süden Marokkos über den Norden Mauretaniens bis zu dem Sudwesten Algereins und einem Teil Malis. Warum wird die Autonomie den Sahraouis Marokkos ohne die Sahraouis Algeriens gestattet? Dies wird eine ungerechte Sache für Marokko sein.

Frg.: Warum wurden in Afrika die von der Kolonisation vererbten Grenzen akzeptiert, trotz der Tatsache, dass sie zu Unnütze sind?
Aus diesem Grund sind Kriege ausgebrochen. Dies möchten wir vermeiden. Die Entstehung eines Staatchens wird unzählige Konflikte wegen der Ressourcen nach sich ziehen. Wir werden  vor einer zweiten Darfour in Afrika stehen. Die alleinige mögliche Lösung in der Sahara ist die Autonomie.

Frg.: Der letzte Bericht des Generalsekretärs der vereinten Nationen, Kofi Annan, hat es vermieden, zu insistieren, dass Marokko und Polisario die Autonomie diskutieren müssen. Dies steht die Anerkennung der marokkanischen Souveränität gleich.
Antw.: Die letzte Resolution des Sicherheitsrates schlägt eine politische Konsenslösung vor. Dies ist mit der Autonomie gleichbedeutend, wie man unter seinen Linien auslegen darf. Die Autonomie steht auf halbem Weg zwischen der Unabhängigkeit und der völligen Integration. Es wird weder Sieger noch Besiegte geben.

Frg.: Sie verleihen den Eindruck, die Bestätigung zu geben, dass Drittel der Flüchtlinge Sahraouis in den Lagern von Tindouf nach der Unabhängigkeit streben. Gibt es nicht Andere innerhalb Marokko?
Antw.: Es steht mir wichtig, Beschied darum zu wissen, welche Meinung tatsächlich die Flüchtlinge vertreten. Auf der anderen Seite gibt es in der Sahara Meinungs– und Manifestationsfreiheit, die unterdrückt werden dürfen, wenn sie gewalttätig werden – Vielleicht finden zu mancher Zeit Verstoßungen statt. Einige haben Unabhängigkeitsideen. Ihre Stimme erhebt sich und sie greifen zur Gewalt.

Frg.: In diesem Fall ist Ali Salem Tamek repräsentativ?
Antw.: Er ist ein Jugendlicher Sahraoui aus Assa (einer Region, die Spanien Marokko 1958 zurückerstattet hat). Er wurde vor kurzem freigelassen. Wir haben ihn telephonisch erreicht, um ihm Glückwunsch zu heißen. Wir möchten einen Dialog mit ihm führen. Wir sind dessen sicher, dass er am Ende überzeugt werden wird.

El Pais International

 

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